Corona-Regeln beim SkifahrenSkigebiete wollen aufs Zertifikat verzichten, das BAG bremst
Die Bergbahnen haben entschieden, wie sie im kommenden Winter die Corona-Regeln umsetzen wollen. Für diesen Entscheid sei es noch zu früh, findet das BAG.
Laut den Bergbahnen gilt in der kommenden Wintersaison in den Schweizer Skigebieten keine generelle Covid-Zertifikatspflicht. Beim BAG löste diese Ankündigung Irritationen aus, zumal es einen Trend gebe zur Plafonierung und Zunahme der Corona-Fallzahlen.
Die derzeitige Impfgeschwindigkeit werde nicht ausreichen, um diesem Trend Paroli zu bieten, sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Medien in Bern. Die Lage sei insgesamt angespannt und der epidemiologische Trend ungünstig.
Zuvor hatte Seilbahnen Schweiz in einer Mitteilung bekannt gegeben, die Bergbahnen hätten sich mit dem Bund und den Kantonen darauf verständigt, vorerst keine neuen Schutzbestimmungen einzuführen. Das würde bedeuten, dass in Schweizer Skigebieten in der kommenden Wintersaison keine generelle Covid-Zertifikatspflicht gilt. Die Bergbahnen könnten mit den gleichen Bedingungen in die Wintersaison starten wie der öffentliche Verkehr.
BAG: «Ein bisschen vermessen»
«Jetzt, zu sagen, dass das so sein wird, finde ich ein bisschen vermessen», kommentierte Mathys diese Botschaft. Nicht die Bergbahnen könnten über Corona-Basismassnahmen entscheiden, sondern die Landesregierung.
Die Branche sei überzeugt, dass sie auch im kommenden Winter einen gesicherten und geregelten Betrieb garantieren könne, hiess es in der Mitteilung von Seilbahnen Schweiz. Den Entscheid für den Verzicht auf das Zertifikat hatte der Verband anlässlich der zweitägigen Generalversammlung in Le Châble/Verbier VS bekannt gemacht.
In Kabinen und geschlossenen Räumen würde demnach ein Maskenobligatorium gelten. Auf Ski- und Sesselliften bestünde dagegen keine Maskentragpflicht. Im Innern von Gebäuden müssten Abstände eingehalten werden. Für das Essen im Innern von Restaurants in den Skigebieten würde allerdings wie sonst auch eine Zertifikatspflicht gelten.
Eine Ausnahme im Kanton Graubünden
Den Entscheid gab Seilbahnen Schweiz am Dienstag anlässlich der zweitägigen Generalversammlung in Le Châble/Verbier im Kanton Wallis bekannt. Die Branche sei überzeugt, dass sie auch im kommenden Winter einen gesicherten und geregelten Betrieb garantiert werden könne.
Mindestens ein Schweizer Skigebiet hat bereits eine Zertifikatspflicht für die Wintersaison angekündigt: Die Fideriser Heuberge im Kanton Graubünden verlangen für alle Aktivitäten und Betriebe im gesamten Skigebiet ein Zertifikat. Damit erhalten dort nur Geimpfte, Genesene oder negativ auf das Coronavirus Getestete Einlass.
Der Seilbahnverband will sich zusammen mit dem Skischul-Verband Swiss Snowsports auch an der nationalen Impfwoche vom 8. bis 14. November beteiligen, wie er weiter mitteilte. Die Mitglieder ruft er auf, in den Destinationen Impfaktionen durchzuführen.
SDA/fal
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