Mission zum MondLandefähre Athena liegt mit Blick zur Erde in dunklem Krater
Die Landung des kommerziellen Landers auf dem Mond ist missglückt. Die Sonde ist abseits vom angepeilten Zielort umgekippt.

Rund ein Jahr nach der ersten kommerziellen Mondlandung hat die US-Raumfahrtfirma Intuitive Machines ihr zweites Landegefährt zum Erdtrabanten gebracht – aber auch dieses ist umgekippt, teilte das Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines am Freitag mit. Heruntergeladene Fotos hätten gezeigt, dass der Lander auf der Seite liege.
Athena sei beim Aufsetzen in der Nähe des Südpols in Schräglage geraten und umgekippt, teilte Intuitive Machines mit. Athena habe das Ziel um mehr als 250 Meter verfehlt und sei in einem kalten Krater gelandet.
Batterien leer, Solarpanels im Dunkeln
Zwar habe der Lander noch Aufnahmen von seiner Position übermitteln und einige Experimente starten können, doch seien die Batterien leer. Es sei nicht davon auszugehen, dass sie sich wieder aufladen lassen könnten, hiess es. Die Mission sei daher beendet worden. Die Teams werteten nun Daten aus, die noch heruntergeladen worden seien, erklärte Intuitive Machines.
«Aufgrund des Stands der Sonne, der Orientierung der Solarpanels und der extrem kalten Temperaturen im Krater erwartet Intuitive Machines nicht, dass Athena wieder aufgeladen werden kann.» Einige Daten hätten noch heruntergeladen werden können, die nun ausgewertet würden – aber die Mission sei beendet.

Es war bereits die zweite kommerzielle Mondlandung in dieser Woche: Erst am Sonntag hatte der Lander Blue Ghost des US-Unternehmens Firefly Aerospace erfolgreich auf dem Erdtrabanten aufgesetzt. Mondlandungen sind technisch höchst anspruchsvoll – und gehen häufig schief. Ein dritter privater Lander ist derzeit auf dem Weg.
Athena war Ende Februar an Bord einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Die Mission war auf rund zehn Tage angelegt. Das unbemannte Landegerät ist 4,3 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,6 Metern. Es hätte helfen sollen, Rohstoffe und Wasser auf dem Erdtrabanten zu finden.
Bereits Odysseus geriet in Schräglage
An der Mission namens IM-2 waren zahlreiche Unternehmen und Organisationen beteiligt. Die Mission war Teil der Nasa-Initiative CLPS (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient viel Wissen sammeln, indem sie mit privaten Firmen zusammenarbeitet.
Der Firma Intuitive Machines mit Sitz im texanischen Houston war im vergangenen Jahr mit ihrem Lander Odysseus die erste kommerzielle Mondlandung der Raumfahrtgeschichte gelungen. Damals landete erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder ein US-Gerät auf dem Mond. Beim Aufsetzen bekam der unbemannte Lander allerdings Schräglage. Daten konnten trotzdem gesammelt werden.
DPA/chk/mab/oli
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