Skandal im SynchronschwimmenAngst und Chaos – ein neuer Eklat erschüttert den Schweizer Sport
Ehemalige Synchronschwimmerinnen berichten in einer SRF-Recherche über «unhaltbare Zustände». Die Co-Sportdirektion kündigt den Rücktritt an.
«Ich habe das Gefühl, in dieser Welt bist du kein Mensch», und: «Man weint viel, weil man so Schmerzen hat.» Das sagt die 23-jährige ehemalige Synchronschwimmerin Joelle Peschl gegenüber SRF «Investigativ». Recherchen über die Zustände im Synchronschwimmen decken nicht nur toxische Trainingsmethoden wie Anschreien, Beschimpfen, anzügliche Bemerkungen und gewaltsames Dehnen auf, sie zeigen Missstände in vielen Bereichen.
Athletinnen sprechen von «Chaos» und «Vetternwirtschaft», einem «Klima der Angst und Missgunst». So sollen Eltern und Trainerinnen als Richter ihre eigenen Synchronschwimmerinnen beurteilen und bevorzugen. Der Schwimmverband benennt diese Vorwürfe in einem internen Papier als «katastrophales Niveau bei den Richtern».
Parallelen zur Rhythmischen Gymnastik
In der Kritik stehen die Co-Sportdirektoren von «Artistic Swimming», Markus Thöni und Patricia Fahrni, die beim Schwimmverband für Synchronschwimmen verantwortlich sind. In einer Stellungnahme weisen sie die Vorwürfe gegenüber SRF zurück. Trotzdem haben sie gestern ihren Rücktritt angekündigt.
Es ist der nächste grosse Skandal im Schweizer Sport, die nächste Recherche, die arge Missstände im Leistungssport aufdeckt. Im Sommer 2020 waren es der «SonntagsBlick» oder die NZZ, die unwürdige Methoden in der Turnsparte Rhythmische Gymnastik aufzeigten: Die Turnerinnen wurden erniedrigt, gemobbt, teilweise sogar geschlagen. Die Enthüllungen mündeten in der Entlassung der Trainerinnen. Die «Magglingen-Protokolle» im «Magazin» bestätigten in der Folge diese Berichte und enthüllten ähnliche Vorfälle im Kunstturnen der Frauen.
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