Kolumne «Ertappt»Angebliche Spendensammler erwischt
Die Bettelei hat im Kanton Zürich stark zugenommen. Schon länger unterwegs sind Personen, die behaupten, für Hilfsorganisationen Geld zu sammeln.
In Zürich und Winterthur waren im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr Bettler unterwegs als früher. Dies bestätigen die Stadtpolizeien. Die meisten Bettler gehören der Minderheit der Roma in Rumänien an. Warum die Zahl der Bettelnden zugenommen hat, können die Polizeisprecher nicht wirklich erklären. Auch in Basel hat die Zahl der Bettler stark zugenommen. Dort wurde zuvor das Bettelverbot aufgehoben.
Im Kanton Zürich ist Betteln verboten. Wer erwischt wird, kassiert eine Verzeigung. Einige verlegen sich auf eine Masche, die nicht unbedingt als Betteln erkannt wird. Sie fälschen Logos internationaler Hilfsorganisationen und behaupten, in deren Namen Geld zu sammeln.
So etwa auch zwei Frauen, die im November 2020 beim Bahnhof Meilen Passanten ansprachen. Sie präsentierten Spendenformulare mit dem gefälschten Logo von Handicap International, einer Organisation aus Genf, die immer wieder von falschen Spendensammlern missbraucht wird.
Der Trick mit dem gefälschten Logo lohnt sich nicht, wenn man erwischt wird. Im Gegensatz zum Betteln zieht er nicht einfach eine Busse mit sich, sondern führt zu einer Bestrafung durch die Staatsanwaltschaft. Die beiden Rumäninnen mit Jahrgang 1986 und 1993 sind keine Unbekannten. Frühere Versuche, bei den Beschuldigten Geld einzuziehen, sind gescheitert, was an den finanziellen Verhältnissen liegen dürfte.
Die Staatsanwaltschaft verurteilt die beiden in Frankreich wohnhaften Frauen darum nicht zu Geldstrafen, sondern schickt sie ins Gefängnis. Beide müssen drei Monate hinter Gitter. Sie sind nicht die Ersten, die im Bezirk Meilen erwischt wurden. Schon 2019 wurden zwei Rumänen zu Gefängnisstrafen verurteilt, die in Küsnacht denselben Trick angewendet hatten. Dabei hatten sie versucht, einem Spender 190 Franken abzuknöpfen, obwohl dieser nur 20 Franken geben wollte.
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