Gesperrte Wanderrouten in ZürichAm Uetliberg sind Hänge gerutscht
Der viele Regen der letzten Wochen hat den Boden am Zürcher Hausberg in Bewegung gesetzt. Einige Wege mussten geschlossen werden.
Die Natur scheint gerade zu explodieren vor lauter Frühling. Alles ist sattgrün und saftig. So weit die Vorzüge der Niederschläge der vergangenen Wochen. Die Nachteile zeigen sich, wenn man derzeit die kleineren Wege am Uetliberg bewandert. Insbesondere um den beliebten Denzlerweg herum.
Der Boden ist noch immer durchtränkt und morastig. Stellenweise läuft es sich wie auf Seife. Gutes Schuhwerk allein hilft bei gewissen Passagen nicht mehr: Am Linderweg, der unterhalb des Uto Staffels zur Gratstrasse auf dem Uetliberg führt, ist ein ganzes Wegstück abgerutscht. Grün Stadt Zürich (GSZ) musste den Pfad ganz sperren.
«Am Montag wurden Vorbereitungen getroffen, um auf diesem Teilstück eine Brücke mit dem Helikopter einzusetzen», sagt GSZ-Sprecherin Tanja Huber auf Anfrage. Bis Ende Woche solle der Weg wieder passierbar sein.
Aufgrund des vielen Regens sei es in den letzten Wochen auch an anderen Stellen des Uetlibergs zu Rutschungen gekommen, sagt Huber. So ist derzeit ein weiterer Pfad, der vom Denzlerweg in Richtung Uto Staffel abzweigt, von einem kleinen Murgang verschüttet.
Auch der sogenannte Antennentrail – der Biketrail, der beim Sendeturm auf dem Uetliberg beginnt und oberhalb des Triemlispitals in Zürich endet – musste vergangene Woche wegen des vielen Wassers im letzten Abschnitt gesperrt werden. Inzwischen ist er wieder auf der ganzen Strecke offen, auf der Website zueritrails.ch wird aber nach wie vor zur Vorsicht aufgerufen.
Loses Gestein unterhalb des Kulms
Ganz oben auf dem Zürcher Hausberg bei der Aussichtsplattform des Uto Kulms sind ebenfalls Schilder angebracht, die auf eine Sperrung hinweisen. Hier kam allerdings nicht das Erdreich ins Rutschen, sondern es sind ganze Felsblöcke abgebrochen und auf einen Wanderweg gefallen. Da der Steinschlag in der Nacht geschah, wurde niemand verletzt.
Der Felssturz ereignete sich bereits Mitte März. Gemäss Schätzung des kantonalen Tiefbauamts, das für dieses Gebiet zuständig ist, sind damals acht Kubikmeter Fels auf den darunterliegenden Wanderweg gestürzt – ein Kubikmeter entspricht etwa der Grösse eines Müllcontainers.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich an dieser Stelle Gestein löste: Schon im Januar 2020 musste dort ein Bereich mit einem Gitter abgesperrt werden, weil über 200 Kilogramm schwere Felsbrocken herabfielen.
Laut Thomas Maag, Sprecher des zuständigen kantonalen Tiefbauamts, bleibt der Weg bis auf weiteres zu, weil die Geologen ihre Untersuchungen der Abbruchstelle noch nicht abgeschlossen haben. Sie rieten in der Zwischenzeit dazu, auch einen weiter unten am Hang liegenden Wanderweg aus Sicherheitsgründen abzuriegeln.
Die Sperrung solle dringend berücksichtigt werden, sagt Maag. Insbesondere bei nasser Witterung sei die Stabilität des Hanges unsicher. Wer vom Uto Kulm in Richtung Felsenegg wandern will, kann die Umleitung über die Gratstrassen nehmen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.