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Wegen Schnee am Flughafen Zürich
30 Starts und Landungen statt Nachtruhe in Kloten

Fahrzeuge befreien den Flughafen von den verschneiten Pisten, aufgenommen am Samstag, 2. Dezember 2023 auf dem Flughafen in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
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Am Flughafen Zürich dürfen bis um 23 Uhr noch An- und Abflüge geplant werden. Ab dann herrscht Nachtruhe – eigentlich. Denn bis um 23.30 Uhr darf noch eine halbe Stunde genutzt werden, um Verspätungen abzubauen.

Danach braucht es eine besondere Bewilligung, welche der Flughafen Zürich aber selbst erteilen kann. Und davon hat das Unternehmen am vergangenen Wochenende reichlich Gebrauch gemacht. 30 Starts und Landungen nach 23.30 Uhr wurden von Freitagnacht bis Sonntagnacht genehmigt. Mit der grössten Verspätung noch abfliegen durfte ein Edelweiss-Flug nach Kilimandscharo, er startete samstags um 1.27 Uhr. In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es zu insgesamt 16 Starts und 4 Landungen nach 23.30 Uhr, in der folgenden Nacht zu 4 Starts und 2 Landungen, und in der Nacht von Sonntag auf Montag hoben gemäss dem Online-Flugtracker Flightradar24.com erneut vier Maschinen nach dem Ende des Zeitfensters für Verspätungsabbau ab:

– WK84 Kapstadt, 23.40 Uhr

– LX176 Singapur, 23.45 Uhr

– LX282 Johannesburg, 23.45 Uhr

– LX92 São Paulo, 23.56 Uhr

Dass die Flugzeuge nach Singapur und Johannesburg gleichzeitig abflogen, ist kein Fehler. Sie starteten auf unterschiedlichen Pisten: Der Flug nach Singapur auf Piste 32, jener nach Johannesburg auf Piste 16.

Generelle Genehmigung bis nach Mitternacht

Für die Nacht von Freitag auf Samstag wurde aufgrund der ausserordentlichen Wetterlage eine generelle Startbewilligung bis 0.30 Uhr erteilt. «In den übrigen Nächten wurde jeder Fall einzeln beurteilt», sagt Bettina Kunz, Mediensprecherin der Flughafen Zürich AG.

Der Grund für die Verspätung war bei allen Maschinen derselbe: De-Icing, also das Enteisen des Flugzeugs aus Gründen der Flugsicherheit. «Der De-Icing-Prozess dauerte lange, da es zum Teil grosse Schneeablagerungen auf dem Flugzeug gab oder sich aufgrund des gefrorenen Nebels Eisschichten gebildet hatten», erklärt die Mediensprecherin. «In der Nacht von Sonntag auf Montag kam zusätzlich die generelle Eisbildung erschwerend für die Abfertigung hinzu.»

Weitere Verspätungen nicht ausgeschlossen

Obwohl schon seit Donnerstag Schnee im Unterland liegt, sich die Lage auf den Strassen und auch am Flughafen normalisiert hat, sind weitere Flüge nach 23.30 Uhr nicht auszuschliessen. «Verspätungen im Zusammenhang mit Wetterphänomenen können nicht ausgeschlossen werden», bestätigt Kunz. Es ist entsprechend anzunehmen, dass auch in den kommenden Tagen Sonderbewilligungen ausgesprochen werden.

Betroffen davon waren am vergangenen Wochenende die Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Flughafen, allerdings unterschiedlich stark. Gestartet wurde vor allem nach Norden und nach Süden. Die Abflugrouten der Maschinen nach Hongkong, Singapur und São Paulo führten in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Süden, direkt über Opfikon, und dann nach Osten, wodurch auch Schlafende in Wallisellen und Dietlikon von der Sonderbewilligung betroffen waren. Der Flug nach São Paulo flog indes nicht nach Osten weiter, sondern nach Dietlikon weiter nach Bassersdorf und schliesslich nach Westen über Rümlang. Nach Süden starteten ferner auch Maschinen in der Nacht auf Montag. Die Flugzeuge nach Kapstadt, Johannesburg und São Paulo nutzten alle die Piste 16 in Richtung Opfikon.

Verschont wurde der Süden – zumindest nach 23.30 Uhr – in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Maschinen nach Singapur, São Paulo, Hongkong und Johannesburg hoben alle gen Norden ab. Vor allem in Höri und Oberglatt dürften die später als gewöhnlich abhebenden Maschinen darum aufgefallen sein, abgesehen davon je nach Zieldestination auch im Osten in Rorbas oder bei einem Flug nach Westen in Stadel.