Vorstoss der SVPDas alte Kinderspital Zürich soll Asylsuchende unterbringen
Der Regierungsrat soll prüfen, ob das leerstehende Kispi im Zürcher Stadtteil Hottingen vorübergehend als Asylunterkunft genutzt werden kann.
Mit dem Umzug des Kinderspitals nach Zürich-Lengg entstehe die «einmalige Gelegenheit», die Gemeinden im Kanton Zürich in den kommenden Jahren bei der Schaffung von neuen Asylunterkünften zu entlasten, schreiben drei SVP-Kantonsräte in einer Anfrage an die Kantonsregierung.
Denn neue Asylunterkünfte zu schaffen, stelle die Gemeinden nicht nur finanziell vor grosse Herausforderungen. Auch der gesetzlich vorgeschriebene Prozess verhindere ein schnelles und effizientes Handeln, heisst es im Vorstoss.
150 Jahre am alten Standort
Deshalb soll die Regierung prüfen, ob die Gemeinden mit einer Zwischennutzung des alten Kinderspitals als Asylunterkunft für die kommenden 24 bis 26 Monate entlastet werden könnten. Weiter wollen die Parlamentarier wissen, ob die Regierung noch weitere Möglichkeiten sehe, leerstehende Räumlichkeiten, die im Besitz des Kantons sind, als Asylunterkünfte zwischenzunutzen.
Das Kinderspital zog am vergangenen Samstag nach über 150 Jahren in Hottingen an seinen neuen Standort in Zürich-Lengg. Was mit dem alten Standort passiert, ist derzeit unklar. Er steht leer und wird mit Abschrankungen vor allfälligen Besetzungen geschützt.
Neues Projekt ist ungewiss
Die Idee war, das alte Kispi-Gbäude abzureissen und für 362 Millionen Franken das neue Zentrum für Zahnmedizin der Universität in einem Neubau auf dem Areal einzuquartieren. Die SP und die GLP forderten wiederum, auf den 20’000 Quadratmetern gemeinnützige Wohnungen zu bauen – eine Forderung, auf welche der Regierungsrat teilweise eingegangen war.
Doch das Vorhaben des Kantons scheint zu stocken. Trotz langer Vorbereitungszeit liegt noch keine konkretes Projekt vor. Bei der Baudirektion heisst es, die Projektierung sei «nahezu abgeschlossen». Als Nächstes werde der Regierungsrat über den Kredit entscheiden. Darauf kommt das Geschäft in den Kantonsrat. Wann, bleibt unklar. Und ob das Parlament mitmacht, ist ebenso offen.
Der Bau des neuen Kispis dauerte sechs Jahre. Die Kosten liefen völlig aus dem Ruder und betrugen schliesslich stolze 761 Millionen Franken, worauf der Kanton dem Kispi finanziell unter die Arme greifen musste.
SDA/pu
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