Heute vor 110 JahrenAls Haardiebe am Zürichsee umgingen
Vor 110 Jahren staunte die Polizei nicht schlecht, als sie ein spezielles Diebesgut beschlagnahmte.
Die Kriminalität am Zürichsee ist im letzten Jahr erstmals seit mehreren Jahren wieder angestiegen. Delikte gegen Leib und Leben oder Einbrüche sind aber nicht neu und beschäftigten die Polizei schon vor 110 Jahren, wie ein Blick ins Zeitungsarchiv zeigt. Derweil fallen immer wieder auch aussergewöhnliche Fälle auf. In Horgen etwa wurde in einer Seidenfabrik «ein grösseres Quantum Seidenstoffe verschiedener Qualität entwendet», wie dem Anzeiger des Bezirkes Horgen im März 1911 zu entnehmen war. Ein Teil wurde kurz darauf in einem Garten gefunden, «der Rest, meist schwarze Seide in kleineren Abschnitten, ist noch nicht beigebracht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er irgendwo versteckt oder verkauft worden ist.»
Aufgefunden und beschlagnahmt wurde dagegen ein Büschel Haare in Küsnacht. Dort versuchten gemäss rechtsufriger «Zürichsee-Zeitung» wiederholt jüngere Burschen, bei einem Coiffeur ausgekämmte Frauenhaare zu verkaufen, die offenbar von einem Diebstahl herrührten. «Ein Bündel solcher Haare wurde beschlagnahmt und liegt beim kantonalen Polizeikommando zur Einsicht auf, woselbst auch sachbezügliche Anzeigen entgegengenommen werden.» Ob sich die Frau, welcher die Haare gehörten, jemals gemeldet hat, ist nicht bekannt.
Fehler gefunden?Jetzt melden.