Bürgerliche Allianz für MautsystemGebühr am Gotthard – neuer politischer Vorstoss gegen den Stau
Eine Politikerin und zwei Politiker wollen das Stauproblem vor dem Gotthard-Tunnel lösen. Mautsysteme seien in den Nachbarländern längst Realität, begründet das bürgerliche Trio.
Der Stau am Gotthard wird immer länger. Nun suchen eine Politikerin und zwei Politiker den Befreiungsschlag dank Road Pricing, wie Recherchen der «NZZ am Sonntag» (Artikel hinter Bezahlschranke) zeigen. Gemeinsam reichen GLP-Nationalrätin Corina Gredig (ZH), Mitte-Nationalrat Simon Stadler (UR) und FDP-Nationalrat Matthias Jauslin (AG) am Montag eine Motion für eine Tunnelgebühr für den Nord-Süd-Transit ein. «Mautsysteme an den alpenquerenden Übergangen sind in den Nachbarländern längst Realität», schreiben sie zur Begründung in ihrem Vorstoss.
Die Idee der Motionäre: Die Nutzung der Tunnels am Gotthard und am San Bernardino soll umso mehr kosten, je grösser die Nachfrage ist. Die drei versprechen sich davon eine Glättung der Stauspitzen an Ostern und Pfingsten. «Wir sind überzeugt, dass ein variabler Preis zu einer besseren Auslastung führt», sagt Gredig. So sei in London das Stauaufkommen um 30 Prozent zurückgegangen, nachdem 2003 eine flexible Maut eingeführt worden sei.
Nicht alle sind davon begeistert
Dass Gredig, Stadler und Jauslin zusammenspannen, ist kein Zufall. Das Trio hat sich schon früher für eine Maut ausgesprochen. Neu ist, dass sie sich zu einer breiten bürgerlichen Allianz zusammengeschlossen haben. Das erhöht die Chancen auf Mehrheitsfähigkeit im Parlament, zumal die Linke sowieso zustimmen dürfte. Und die drei Politiker, so heisst es im Artikel weiter, seien überzeugt: Jede Lösung sei besser als die gegenwärtige Situation.
Aber längst nicht alle finden den Vorschlag mit der Tunnelgebühr sinnvoll. SVP-Verkehrspolitiker Thomas Hurter (SH) ist skeptisch. «Eine Maut für die Nutzung der Autobahn führt nur zu noch mehr Ausweichverkehr», kritisiert er in der NZZ am Sonntag. «Sie erreicht das Gegenteil dessen, was die Befürworter wollen.»
fal
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