37. America’s CupFrust und Flaute: Alinghi misslingt der Start zum Halbfinal
Die ersten Rennen des Duells mit den Briten von Ineos zeigten die Kräfteverhältnisse deutlich: Die Schweiz war chancenlos. Noch gibt sich das Team kämpferisch.
Arnaud Psarofaghis ist ein besonnener Mann. Der 36-jährige Alinghi-Skipper mag es unaufgeregt, für die Schlagzeilen sollen andere sorgen.
So gesehen, lehnte sich der Romand gewaltig aus dem Fenster, als er am Tag vor dem Start zum Halbfinal des Louis-Vuitton-Cups sagte: «Wenn wir den America’s Cup gewinnen wollen, müssen wir von den Besten lernen und die Besten schlagen. Wenn ich hätte wählen müssen, hätte ich Ineos Britannia als Gegner ausgesucht.»
Dazu muss man wissen: Ineos Britannia war in der Vorrunde zur Challenger Series in Barcelona klar der beste der fünf Herausforderer. Am Steuer des britischen Teams steht Ben Ainslie, vierfacher Olympiasieger und sechsfacher America’s-Cup-Teilnehmer. Der 47-Jährige ist aktuell der beste Segler der Welt. Psarofaghis auf der anderen Seite ist der talentierteste Segler der Schweiz.
Nur schon dieser Vergleich zeigt, wie gross die Herausforderung für Alinghi Red Bull ist, an Grossbritannien vorbei in die nächste Runde einzuziehen. Und so kam es dann auch heraus an diesem ersten Halbfinaltag. Das Schweizer Segelteam verlor beide Duelle mit den Briten deutlich – das erste mit über zwei Minuten Rückstand, beim zweiten waren es 97 Sekunden.
Somit steht es zwischen der Schweiz und Grossbritannien bereits 0:2 – wer zuerst fünf Siege geholt hat, steht im Final des Louis-Vuitton-Cups. Am Sonntag stehen die nächsten zwei Rennen an. «Wir haben bewiesen, dass wir ein Team sind, das gewohnt ist, zurückzuschlagen», versprühte Maxime Bachelin Mut, der zweite Steuermann.
Herausragend gestartet, aber dann …
Nach einem schwachen Start zum Louis-Vuitton-Cup, der auch intern für Unruhe gesorgt hatte, hatte sich Alinghi Red Bull zuletzt besser in Form gezeigt. Doch der Samstag war wieder ein gebrauchter und frustreicher Tag für die Société Nautique de Genève und ihren Patron Ernesto Bertarelli.
Im ersten Duell gelang der Alinghi-Crew zwar ein herausragender Vorstart, doch bald danach schlugen die routinierten Briten mit ihrer schnellen Jacht zurück und stahlen der Schweiz schon im ersten Vorwindkurs die Show. Später fiel Alinghi wegen eines Fahrfehlers einmal mehr von den Foils und kam fast zum Stillstand.
Schlecht begann schon das zweite Rennen: Die Schweizer gerieten noch vor dem Start in eine Flaute und handelten sich so zwei Penaltys ein. Diese Hypothek konnten sie nicht mehr wettmachen. «Es waren schwierige Bedingungen, doch es gibt noch viele Rennen und Punkte zu gewinnen», sagt Psarofaghis, der am Samstag Geburtstag feierte.
Luna Rossa führt 2:0
Im zweiten Halbfinal führt das italienische Team Luna Rossa mit 2:0 Siegen gegen American Magic. Die Italiener vermochten das erste Rennen nach missglücktem Start und starker Aufholjagd zu gewinnen und legten im zweiten trotz grossem Druck des New York Yacht Clubs nach.
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