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Schweizer Gesundheitswesen
Fast die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte stammt aus dem Ausland – Berufsverband fordert Massnahmen

Arzt misst den Blutdruck einer Patientin während einer Konsultation in einer Klinik.
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Mehr als 40 Prozent der in der Schweiz praktizierenden Ärztinnen und Ärzte stammt aus dem Ausland. Für den Medizinerverband FMH ist das ein Problem. Durch den Import von Arbeitskräften aus anderen Ländern sei eine Abhängigkeit entstanden, heisst es in der aktuellen Ärztestatistik der FMH. Bereits hätten diverse Staaten Massnahmen ergriffen, um ihre Fachkräfte im eigenen Land zu halten. Das könne es künftig für die Schweiz immer schwieriger machen, den Versorgungsbedarf mit ausreichend qualifizierten Ärzten zu decken.

Die Ursache für den im internationalen Vergleich hohen Ausländeranteil sieht der FMH in einem Rückstand bei der Nachwuchsförderung. «Wir haben in den letzten 20 Jahren viel zu wenig Ärztinnen und Ärzte ausgebildet. Das zeigt sich jetzt», sagt Präsidentin Yvonne Gilli gegenüber SRF. Sobald andere Länder ihren Fachkräften bessere Bedingungen böten oder sich die Rahmenbedingungen hierzulande weiter verschlechterten, drohe der Schweiz ein massiver Mangel.

Die Zahl der Mediziner in der Schweiz steigt seit Jahren kontinuierlich an. 2024 waren hier 42’602 Ärztinnen und Ärzte berufstätig. Vor 20 Jahren waren es noch knapp 28’000. Ein grosser Teil dieses Wachstums geht auf das Konto der Fachkräfte aus dem Ausland. Deren Anteil stieg laut FMH zwischen 2004 und 2024 von 18 auf 41 Prozent. Die Zahl der Ärzte mit Schweizer Diplom stieg in diesem Zeitraum dagegen nur schwach.

Trotz der Zuwanderung ist die Ärztedichte aus Sicht des Berufsverbands zu tief. Vor allem bei den Grundversorgern kämen auf 1000 Einwohner nur 0,8 Vollzeitäquivalente. Da man sich nicht ewig darauf verlassen könne, Mediziner aus dem Ausland importieren zu können, fordert der FMH nun Massnahmen, um den Beruf attraktiver zu machen – etwa durch die Einführung zeitgemässer Arbeitsmodelle.