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Untersuchung von Greenpeace
Äcker von Bio-Bauern mit Pestiziden belastet

Walliser Rebberge seien besonders betroffen: Ein Helikopter versprüht ein Pestizid über einem Weingut oberhalb Sierre. 
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Eine Untersuchung von Greenpeace zeigt, dass sich Pestizide teilweise kilometerweit über die Luft verbreiten und auf den Feldern von Bio-Bauern landen. Demnach fanden sich insgesamt 25 verschiedene Pestizide und Metabolite auf den vier untersuchten biologisch bewirtschafteten Betrieben, wie die Umweltorganisation am Dienstag mitteilte.

Forschende des Umweltinstituts München untersuchten im Auftrag von Greenpeace Schweiz auf vier Bio-Betrieben die Drift von insgesamt 213 Pestiziden und Metaboliten zwischen Mai und November 2019. Dafür stellten sie sogenannte Passivsammler in einem Weinbaubetrieb im Kanton Wallis, zwei Ackerbaubetrieben im Kanton Aargau und einem Obstbaubetrieb im Kanton Thurgau auf.

Laut der Analyse fanden sich auf den Betrieben zwischen elf und 14 Pestizide. Selbst Stoffe, die kaum flüchtig seien, würden sich an Staubpartikel haftend mit dem Wind verbreiten, darunter das Herbizid Glyphosat.

Walliser Rebberge besonders betroffen

Die höchste Belastung wurde in den Walliser Rebbergen gemessen, wo konventionelle Winzer ihre Pestizide teils mit Helikoptern und Drohnen ausbringen. Dort konnte ebenfalls der Wirkstoff Brompropylat, der seit 2010 nicht mehr zugelassen ist, nachgewiesen werden.

«Abdrift ist für Bio-Bauern ein Problem», sagte der Medienverantwortliche von Bio Suisse, David Herrmann, gemäss der Mitteilung. Im schlimmsten Fall müssten Biobauern ihre Produkte mit dramatischen finanziellen Konsequenzen deklassieren. Greenpeace fordert Behörden und Politik nun auf, sicherzustellen, dass der Biolandbau vor Pestizid-Drift geschützt werde.

Bereits eine Studie der Universität Neuenburg zeigte im letzten Jahr, dass 93 Prozent der Äcker von Biobauern im Schweizer Mittelland mit den als Bienengift kritisierten Neonicotinoiden belastet sind.

SDA/step