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Herzschlag-Gesetz in Texas
Abtreibungsgegner erleiden doppelte Niederlage

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Die Unterstützerinnen und Unterstützer des Gesetzes mussten nun gleich zwei Niederlagen einstecken. 
In mehreren Bundesstaaten wurde gegen das neue Gesetz in Texas demonstriert.
Die Unterstützerinnen und Unterstützer des Gesetzes mussten nun gleich zwei Niederlagen einstecken. 
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Seit 1. September gilt im US-Bundesstaat Texas das sogenannte Herzschlag-Gesetz. Es verbietet Abtreibungen, sobald der Herzschlag des Fötus festgestellt worden ist. Das kann schon in der sechsten Schwangerschaftswoche der Fall sein. Viele Frauen wissen zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht, dass sie schwanger sind. Es ist das strengste Abtreibungsgesetz in den USA.

Abtreibungsgegner und Befürworterinnen des neuen Gesetzes mussten jetzt zwei Rückschläge einstecken. Eine Website, auf der Schwangerschaftsabbrüche an den Pranger gestellt werden können, muss sich einen neuen Provider suchen. Der Internet-Provider GoDaddy teilte am Freitag mit, die Betreiber der Website prolifewhistleblower.com seien am Donnerstag informiert worden, dass sie gegen die Nutzungsbedingungen verstiessen. Der von der Anti-Abtreibungsgruppe Right to Life eingerichtete Internetauftritt bekam demnach 24 Stunden Zeit, sich einen anderen Provider zu suchen.

«Wir werden nicht zum Schweigen gebracht»

In seinen Nutzungsbedingungen untersagt GoDaddy, Informationen über Dritte ohne deren Einverständnis zu sammeln. Die Seite prolifewhistleblower.com soll nach Angaben ihrer Betreiber unter Anwendung des neuen Abtreibungsgesetzes in Texas durch anonyme Hinweise von Nutzern dazu beitragen, «dass Gesetzesbrecher für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden». Sie ruft dazu auf, jeden, der einen Schwangerschaftsabbruch nach Ablauf der nun geltenden Sechs-Wochen-Frist «unterstützt» oder ihm «Vorschub leistet», zu melden.

Die Chefin von Texas Right to Life, Kimberlyn Schwartz, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Website ziehe derzeit zu einem anderen Provider um und sei voraussichtlich binnen 48 Stunden wieder online. «Wir werden nicht zum Schweigen gebracht», versicherte Schwartz. «Wir haben keine Angst vor dem Mob.»

Vorerst keine Klagen

Der zweite Rückschlag für die Abtreibungsgegnerinnen und -gegner: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge erreichte die Gesundheitsorganisation Planned Parenthood – die sich für sexuelle Aufklärung einsetzt, zu Familienplanung berät und Abtreibungen vornimmt – vor einem texanischen Gericht eine einstweilige Verfügung. Diese richtet sich gegen eine Anti-Abtreibungs-Organisation, die das neue Gesetz durchsetzen und die Befugnisse von Kliniken einschränken will.

Planned Parenthood hatte den Berichten zufolge gegen die Organisation «Texas Right to Life» geklagt, weil deren Absichten «unmittelbaren, irreparablen Schaden» für Kliniken und Arbeitnehmer von Planned Parenthood bedeuten würden. «Texas Right to Life» arbeitet an vorderster Front daran, das Gesetz zur Anwendung zu bringen und hat unter anderem eine Webseite eingerichtet, bei der Menschen angeschwärzt werden können. Die einstweilige Verfügung bedeutet nun, dass die Organisation bis auf Weiteres keine Klagen gegen Planned Parenthood einreichen kann.

AFP/SDA/roy