Abstimmungen 9. FebruarAlt-Kantonsrat Hans-Peter Amrein verpasst Wahl in den Bezirksrat
Die Gemeinden am See stimmen mehreren Millionenkrediten zu. Bei den Wahlen in den Bezirksrat Meilen kann Herausforderer Amrein keinen Überraschungscoup landen.
![Alt Kantonsrat Hans-Peter Amrein steht am Schiffssteg in Küsnacht mit Blick auf den Zürichsee, 8. Januar 2025. Foto von Moritz Hager.](https://cdn.unitycms.io/images/81CaYuOh4sf8cakkEh8fVd.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=6Qy10h2wvXA)
- Behördenschreck Hans-Peter Amrein verpasst die Wahl in den Bezirksrat Meilen deutlich.
- Die Stadt Wädenswil bekommt grünes Licht für die Gründung gleich zweier Aktiengesellschaften.
- Kilchberg investiert 12,7 Millionen Franken für Asylwohnungen.
- Die Zolliker sprechen den umstrittenen Kredit für ein Betreuungshaus.
In vier Gemeinden am Zürichsee standen am 9. Februar Abstimmungen an, dazu fanden im Bezirk Horgen Wahlen für das Bezirksgericht und im Bezirk Meilen solche für den Bezirksrat statt. Hier erhalten Sie eine Übersicht über alle Resultate der regionalen und lokalen Vorlagen.
Bisherige Mitglieder im Amt bestätigt – Überraschung bei Ersatzmitgliedern
![Eine Frau in roter Jacke und ein Mann in blauem Anzug mit Brille nebeneinander.](https://cdn.unitycms.io/images/04fY4qriq6j93_-M_1xihY.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=zYky6IzWfbo)
Die elf Gemeinden des Bezirks Meilen haben am Sonntag den Bezirksrat für die Amtsdauer 2025 bis 2029 gewählt. Der Bezirksrat ist das Aufsichtsorgan unter anderem über die Gemeinden, die Heime und die Kesb.
Die Überraschung ist bei der Wahl der Mitglieder ausgeblieben: Alt-Kantonsrat Hans-Peter Amrein (parteilos, Küsnacht), der die beiden Bisherigen herausgefordert hatte, erreichte total 9471 Stimmen. Wobei er in keiner Gemeinde genug Stimmen für eine Wahl erreicht hat, nicht einmal in Küsnacht. Bestätigt im Amt sind Martin Byland (FDP, Zollikon) mit 15’649 Stimmen und Annette Konrad (SVP, Herrliberg) mit 13’858 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 34 Prozent.
Durchaus überraschend ist dagegen die Wahl der Ersatzmitglieder ausgefallen. Mit den meisten Stimmen (11’558) gewählt wurden der Hombrechtiker Stefan Sulzer (FDP) sowie die parteilose Vesna Carter-Stanulov aus Männedorf (10’892). Dies, obgleich die hiesigen Parteien eigentlich den Stäfner Thomas Rilke (GLP) und den Uetiker Felix Weber (SVP) propagiert hatten. Sie erreichten 9634 respektive 8446 Stimmen.
Bereits vor dem Wahlgang am Sonntag stand fest, dass Patrizia Merotto (FDP, Herrliberg) Präsidentin des Bezirksrats bleibt. Sie strebte als Einzige das Präsidium an für die kommende Amtszeit und war darum in stiller Wahl gewählt. (sis/phs)
Zweidrittelmehrheit für Energieverbund
![Luftbild von Wädenswil Zentrum mit der reformierten Kirche im Vordergrund und dem Zürichsee im Hintergrund.](https://cdn.unitycms.io/images/BD0QpXi644h8OwfqB50Ai9.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=i3aTolN_Q5w)
Über die Gründung gleich zweier Aktiengesellschaften hat Wädenswil am Sonntag abgestimmt – beide sind im Vorfeld kontrovers diskutiert worden. Dem Energieverbund, den die Stadt gemeinsam mit dem Unternehmen 360° gründen will, hat die Stimmbevölkerung aber letztlich deutlich zugestimmt: 4403 Ja- standen 2264 Nein-Stimmen gegenüber. Das entspricht einem Ja-Anteil von gut 66 Prozent. Die Stimmbeteiligung betrug knapp 42 Prozent.
Der Energieverbund will die Wärme des Seewassers nutzen, um Haushalte und öffentliche Gebäude wie das Stadthaus und Schulhäuser in Wädenswil und der Au mit Wärme und im Sommer mit Kühlung zu versorgen. Bis zu 15’000 Tonnen CO₂ sollen so jährlich eingespart werden können. Die Stadt übernimmt 51 Prozent der Aktien, ist also Mehrheitsaktionärin. Die Kosten für den Verbund werden auf 100 Millionen Franken geschätzt. Davon übernimmt die Stadt 45 Millionen. (sis)
57 Prozent sagen Ja zur Verselbstständigung der Frohmatt
![Alterszentrum Frohmatt im Winter mit Park, 5. Januar 2022. Foto von Manuela Matt.](https://cdn.unitycms.io/images/9ccXxSCz46x9JpXYdGZAtR.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=OJZWuLF1WlM)
Auch der Gründung der zweiten Aktiengesellschaft hat die Stimmbevölkerung von Wädenswil am Sonntag an der Urne zugestimmt. Der Stadtrat von Wädenswil will nämlich das Alterszentrum Frohmatt aus der Verwaltung auslagern. Das kann er nun auch. Denn nach dem Parlament hat am Sonntag auch die Stimmbevölkerung die Verselbstständigung gutgeheissen: 3787 Stimmberechtigte sagten Ja, 2867 Nein. Die Stimmbeteiligung lag bei knapp 42 Prozent.
Das Alterszentrum Frohmatt mit 156 Pflegeplätzen und fünf betreuten Wohnungen in Wädenswil und Schönenberg kann damit in eine Aktiengesellschaft mit gemeinnützigem Zweck überführt werden. Betrieblich ist diese eigenständig, sie gehört aber zu 100 Prozent der Stadt Wädenswil. Die Stadt schliesst mit der AG eine Leistungsvereinbarung ab, um sicherzustellen, dass die Frohmatt der Bevölkerung das Angebot für die Pflege im Alter zur Verfügung stellt. Für die Bewohnenden und die Mitarbeitenden ändert sich durch den Schritt in die Selbstständigkeit nichts. (sis)
12,7 Millionen Franken für 35 Asylwohnungen
![Die Wohnhäuser an der Gruetstrasse 50 und 52 beim ehemaligen See-Spital Kilchberg, die von der Stiftung See-Spital an die Gemeinde verkauft werden sollen. Foto von Michael Trost / Tamedia AG.](https://cdn.unitycms.io/images/8GZ1H6q24tX88M4tVFRr9k.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=THX33tlwa-M)
Die Stimmberechtigten von Kilchberg haben am Sonntag an der Urne mit fast 78 Prozent deutlich Ja gesagt zu einem Kredit über 12,7 Millionen Franken. Für 10,1 Millionen kauft die Gemeinde Kilchberg der Sanatorium Kilchberg AG die beiden Gebäude an der Grütstrasse 50 und 52 ab. Sie sind in den 1970er-Jahren als Personalhäuser neben dem damaligen Spital Sanitas erstellt worden und umfassen 31 Wohnungen sowie eine leer stehende Kindertagesstätte. Für die restlichen 2,6 Millionen Franken des nun gesprochenen Kredits werden die Wohnungen saniert und aus der Kita vier zusätzliche Wohnungen gebaut. Die Stimmbeteiligung lag bei knapp 45 Prozent. (sis)
Grosse Mehrheit für Schulvorlage in Meilen
![Ein modernes Gebäude mit grossen Fenstern und einer begrünten Fassade, im Hintergrund ist bewölkter Himmel zu sehen.](https://cdn.unitycms.io/images/9pJ1OWFJKE-B2mnGBih8eC.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=AnM6708xyrU)
In Meilen wird es wegen steigender Schülerzahlen immer enger für die Oberstufe sowie für Primarschülerinnen und -schüler. Nun sagt der Souverän mit über 80 Prozent Ja zur Erweiterung der Schulanlage Allmend. Mit dem Kredit von 6,25 Millionen Franken soll eines der bestehenden Gebäude aufgestockt und dessen Erdgeschoss umgebaut werden. Die Stimmbeteiligung lag bei 43 Prozent. (phs)
Zollikon bekommt ein Provisorium für die Kinderbetreuung
![Ein trockenes Feld im Vordergrund mit einem modernen Gebäude im Hintergrund, umgeben von Herbstbäumen, unter bewölktem Himmel.](https://cdn.unitycms.io/images/Bt8te9GuqtsBTz45YrP9WA.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=GcfkcwFsWtQ)
Eigentlich handelt es sich beim Neubau des Betreuungspavillons Rüterwis um ein Provisorium. Dennoch belaufen sich die Kosten für den Bau im Zollikerberg auf 6,5 Millionen Franken. Ein Umstand, der im Vorfeld der Abstimmung für Kritik gesorgt hatte. So empfahl etwa die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission den Stimmberechtigten, ein Nein in die Urne zu legen. Diese folgten dieser Empfehlung allerdings nicht und sagten mit 61,8 Prozent Ja zum Modulbau, der auf dem Sandplatz vor der Turnhalle gebaut wird. Dies bei einer Stimmbeteiligung von 45,3 Prozent.
Nötig wurde die Vorlage, weil die Zahl der betreuten Kinder in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Das Vorhaben, mehr Raum für die Kinderbetreuung zu schaffen, beschäftigt die Gemeinde Zollikon schon seit geraumer Zeit: In den letzten Jahren sind bereits zwei Anläufe für den Bau eines neuen Betreuungshauses gescheitert. (phs)
Tobias Walthert ist neuer Bezirksgerichtspräsident
![Ein lächelnder Mann im Anzug mit Krawatte vor grauem Hintergrund.](https://cdn.unitycms.io/images/1pTULj3mKbL8vnZaZlrFj5.jpg?op=ocroped&val=1600,1067,886,557,0,0&sum=Q7ALIb4Szlk)
Die neun Gemeinden des Bezirks Horgen haben den neuen Bezirksgerichtspräsidenten gewählt. Tobias Walthert (FDP) aus Oberrieden setzte sich mit 12’526 Stimmen klar durch gegen Patricia Tschudi (SVP). Die Schönenbergerin erhielt 8410 Stimmen. Walthert tritt die Nachfolge von Reto Nadig (FDP) an. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 44 Prozent. (phs)
Orgel kann auf Vordermann gebracht werden
![Innenansicht einer Kirche mit einer grossen, aufwendig gestalteten Orgel über einer leeren Sitzreihe.](https://cdn.unitycms.io/images/035UJVHiqg3AdXM4wZcNPG.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=MHi9nsccKzI)
Der hohe Betrag von 2,5 Millionen Franken stand in Horgen für die Mitglieder der reformierten Kirchgemeinde zur Abstimmung. Sie nahmen diesen Kredit mit 83 Prozent an. Die denkmalgeschützte Orgel war in den 60er-Jahren gebaut worden und belastete den Finanzhaushalt unter anderem mit hohen Wartungskosten. Nun kann sie dank der Zustimmung des Souveräns umfassend saniert und erneuert werden. (phs)
In einer früheren Version dieses Textes stand, dassTobias Walthert mit 2027 Stimmen zum neuen Präsidenten des Bezirksgerichts Horgen gewählt worden sei. Es handelte sich bei der Zahl aber lediglich um die Stimmen der Gemeinde Thalwil.
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