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Kolumne «Heute vor»
Abstimmung über den Gemeinderat in Hombrechtikon und ein Überfall

Aus dem Archiv der «Zürichsee-Zeitung».

In Horgen wurde vor 90 Jahren ein 46-jähriger Mann überfallen. Der aus dem Kanton Zug stammende Reisende klopfte verletzt kurz vor Mitternacht bei der Familie Schwarzenbach an, die in Horgen eine Schlauchfabrik betrieb.

Der Zuger sei ziemlich schwer verletzt worden, schrieb die «Zürichsee-Zeitung» damals. So habe er heftige Hiebe und wahrscheinlich auch Tritte gegen Körper und Kopf einstecken müssen.

Das Opfer erzählte, wie er von Horgen Oberdorf her von einigen jungen, unbekannten Burschen verfolgt worden war. Dabei sei er angegriffen und misshandelt worden. Er erklärte, dass er «das Opfer einer rauflustigen Gesellschaft geworden» sei.

Die Polizei konnte die Täter in Horgen Oberdorf ausfindig machen und verhaften. Es waren zwei ca. 25-jährige Bauernhandlanger aus den Kantonen Aargau und Luzern.

Gewisse Debatten ändern sich nie

Weniger gewalttätig hingegen spielte sich vor 90 Jahren eine Gemeindeversammlung in Hombrechtikon ab. Zu der Zeit wurde diskutiert, ob der Gemeinderat kleiner werden soll. Eine Motion sah vor, dass die Anzahl der Ratsmitglieder von elf auf sieben reduziert werden sollte. Diese Motion stiess allerdings nicht auf offene Ohren. Ein gewisser Dr. Zaugg und verschiedene andere Votanten versuchten trotzdem, mit «einer intensiv begründeten Verteidigung» vom Anliegen zu überzeugen.

Eine Mehrheit des Gemeinderates empfahl, den Antrag allerdings abzulehnen. Es wurde nämlich befürchtet, durch die Reduktion fiele mehr Arbeit auf die verbleibenden Mitglieder. Diese Arbeitslast könne zu weniger Interesse am Amt führen, und folglich wäre es schwieriger, geeignete Personen zu einer Kandidatur zu bewegen. Lediglich der Gemeindepräsident und ein ehemaliger Ratskollege unterstützten die Motion.

Der Gemeinderat schlug letztlich als Kompromiss vor, die Anzahl Mitglieder nur auf neun anstatt sieben zu reduzieren.

Und dies geschah auch tatsächlich so. Der Kompromiss wurde mit 82 zu 55 Stimmen angenommen.

Die Debatte, wie viele Mitglieder im Gemeinderat sitzen sollen, wird noch heute geführt. Derzeit wird zum Beispiel in Küsnacht diskutiert, ob der Gemeinderat von neun auf sieben Mitglieder verkleinert werden soll.