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Wechsel im britischen Kabinett
Verteidigungsminister Wallace geht – Shapps übernimmt

Sein Rücktritt hat er angekündigt: Ben Wallace gehört nicht mehr dem Kabinett von Premier Rishi Sunak an.

Kabinettsumbildung in London: Der bisherige britische Minister für Energiesicherheit, Grant Shapps, ist zum neuen Verteidigungsminister des Landes ernannt worden. Das teilte das Büro von Premierminister Rishi Sunak am Donnerstag mit. Der 54-jährige Shapps folgt damit auf den bisherigen Ressortchef Ben Wallace, der am Donnerstag nach vier Jahren im Amt seinen Rücktritt eingereicht hatte.

Shapps gilt als zuverlässiger Verbündeter des konservativen Regierungschefs Sunak. Die Ernennung zum Verteidigungsminister bedeutet für ihn den fünften Kabinettsposten innerhalb eines Jahres. Er zeigte sich im Onlinedienst Twitter, der in «X» umbenannt wurde, «geehrt» angesichts seiner Ernennung. Er freue sich darauf, «mit den mutigen Männern und Frauen unserer Streitkräfte zusammenzuarbeiten» und die britische Unterstützung für die Ukraine «in ihrem Kampf gegen Putins barbarische Invasion» fortzuführen, schrieb er.

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Wallace hatte bereits im Sommer angekündigt, sich aus dem Kabinett zurückziehen zu wollen. Es sei an der Zeit, «mich Aspekten meines Lebens zuzuwenden, die ich vernachlässigt habe und neue Möglichkeiten zu erkunden», schrieb er in seinem Rücktrittsschreiben.

Wallace war seit 18 Jahren Mitglied des britischen Parlaments und seit neun Jahren in der Regierung. Als Verteidigungsminister hatte Wallace eine führende Rolle bei der Unterstützung des Westens für die Ukraine im Krieg gegen Russland eingenommen. Grossbritannien ist ein wichtiger militärischer und finanzieller Unterstützer Kiews.

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Wallace erfreute sich grosser Beliebtheit an der Basis der konservativen Tories und wurde wiederholt als Parteichef ins Spiel gebracht, bewarb sich aber nie offiziell um den Posten. Wäre es nach London gegangen, hätte Wallace Jens Stoltenberg als Nato-Generalsekretär beerbt. Doch der Brite scheiterte daran, die wichtige Unterstützung der USA zu bekommen.

Unterschiedliche Töne aus Kiew und Moskau

Kiew dankte Wallace am Donnerstag für dessen vorbildliche Rolle bei der Unterstützung der Ukraine. Sein Beispiel habe andere Länder inspiriert, sich der Hilfe für die Ukraine anzuschliessen, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Die britische Militärhilfe habe seinem Land geholfen, «die erste Welle der russischen Aggression zurückzuwerfen».

Aus dem Kreml kamen gegensätzliche Töne: «Agent 006 hat das Schlachtfeld ohne Ehre verlassen», kommentierte Aussenministeriumssprecherin Maria Sacharowa im Onlinedienst Telegram, mit einem möglichen Verweis auf den Bösewicht im Film «Golden Eye» aus der James-Bond-Reihe.

Den Blick auf den obersten Posten

Shapps lobte Wallace für dessen «enormen Beitrag» zur Verteidigung des Vereinigten Königreichs und der globalen Sicherheit. Shapps war zum Ende von Truss› kurzer Regierungszeit im Oktober 2022 für einige Tage Innenminister, nachdem er unter Johnson bereits als Verkehrsminister gedient hatte.

Nach dessen Rücktritt bewarb sich Shapps mit dem Versprechen auf Steuersenkungen und kompetenter Regierungsführung um den Posten des Tory-Parteichefs und damit auch den des Premierministers. Während ihm ein effektiver Kommunikationsstil und gute Wahlkampfinstinkte zugeschrieben wurden, galten seine Chancen jedoch von vornherein als eher gering.

Premier Sunak ernannte Shapps zunächst zum Wirtschaftsminister, um ihm später das neue Ressort Energiesicherheit und Klimaneutralität zu übertragen.

In seiner neuen Funktion als Verteidigungsminister wird die Ukraine ganz oben auf Shapps› Liste stehen. Weitere Herausforderungen werden die Finanzierung der Streitkräfte, Kürzungen beim Armeepersonal sowie geopolitische Bedrohungen, insbesondere durch China, sein.

AFP/fal