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Abfahrt der Frauen in Saalbach
Viel Dramatik zum Schluss: Gut-Behrami mit empfindlicher Niederlage

Lara Gut-Behrami muss im letzten Saisonrennen einen Dämpfer hinnehmen.

Mikaela Shiffrin und Lindsey Vonn – es sind die Grössten der Grossen, die es schon geschafft haben: Vier Kristallkugeln in einem Winter zu holen, etwas schier Unfassbares, auch Lara Gut-Behrami hätte in diesen elitären Kreis aufgenommen werden können.

Gesamtweltcup, Riesenslalom- und Super-G-Wertung hat sie gewonnen in dieser so fabelhaften Saison, und auch in der Abfahrt sah es so gut aus für die Tessinerin. 72 Punkte lag sie vor dem Finalrennen in Saalbach vor Cornelia Hütter, ein Neunter Rang hätte ihr gereicht, um vor der Österreicherin zu bleiben.

Es wurde nur Platz 17, das schlechteste Ergebnis in diesem Winter, und der «Abschiffer» kam zur Unzeit: Weil Hütter siegte, wurde Gut-Behrami noch abgefangen. Es ist ein empfindlicher Dämpfer, der so gar nicht zu den Geschehnissen in den vergangenen Monaten passte.

Es war ein Rennen mit viel Dramatik, der Abschluss passte zum ganzen Winter, der ähnlich chaotisch verlaufen war. Ein Pistenarbeiter stürzte und sorgte für Verzögerungen, der Wind wehte einmal von vorne, dann von hinten und zum Schluss wieder gar nicht mehr. Zu Beginn schien zudem die Sonne, dann wurde das Licht schlechter aber die Piste offenbar wieder schneller. Beinahe wäre Hütter noch abgefangen worden von Ilka Stuhec, die noch Zweite wurde, wobei auch ein Sieg der Slowenin letztlich nichts am Verdikt geändert hätte.

Souverän in der Niederlage

Gut-Behrami wirkte enttäuscht, aber auch gefasst nach der Niederlage. Schon fast rekordverdächtig schnell erschien sie zum Interview mit dem Schweizer Fernsehen, sie suchte gar nicht erst nach Ausreden, gratulierte der Siegerin, übte Selbstkritik – es war nicht immer so gewesen bei vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit.

Das Wetter sei nicht schuld gewesen für ihr Scheitern, resümierte die 32-Jährige, «ich war einfach zu langsam. Ich wollte unbedingt noch etwas erreichen, konnte meinen Plan aber nicht umsetzen. Das muss ich akzpetieren.» Gut-Behrami gab sich sehr souverän, «so ist sie schon den ganzen Winter hindurch gewesen», sagte der Schweizer Cheftrainer Beat Tschuor. «Sie ist halt auch nur ein Mensch, hatte viel Druck auszuhalten. Was sie geleistet hat, ist dennoch sensationell.»

Die zwar lange, aber relativ leichte Abfahrt war gewiss nicht auf die Tessinerin zugeschnitten. Und womöglich spürte sie auch die Folgen einer aufwühlenden Woche, mit der abrupten Trennung von ihrem persönlichen Trainer Alejo Hervas. Noch Anfang Winter hatte der Spanier öffentlich verlauten lassen, er werde Gut-Behrami bis zum Karriereende begleiten, nun aber wechselt er offenbar zu den Schweizer Männern.

Österreich vor der Schweiz

Nachdem die Ausnahmeathletin Wind bekommen hatte von der unschönen Angelegenheit, schickte sie Hervas wütend nach Hause, sie sprach von Illoyalität und fehlender Vertrauensbasis. Tschuor wiederum  sagte, er sei gefordert gewesen deswegen im zwischenmenschlichen Bereich. «Es tut mir sehr leid für Lara. Wegen einer Respektlosigkeit von einer gewissen Seite ist alles nicht gut gelaufen, die Geschichte hatte sicher Einfluss.» Konkreter jedoch wurde der Coach nicht.

Für Gut-Behrami also muss ein neuer Trainer gefunden werden, an Bewerbungen wird es kaum mangeln. Der Walliser Jörg Roten, der da und dort schon als Favorit gehandelt wird, dürfte es eher nicht sein. Er verliess Henrik Kristoffersen vor allem deshalb, um mehr Zeit daheim verbringen zu können.

Wie auch immer: Der oder die Neue sollte wie der eigentlich als sehr empathisch geltende Hervas auch eine Bezugsperson sein. Wobei die Athletin zuletzt festhielt, dass ihr Vater Pauli als Anker ja im Team bleibe. Zudem schätze sie das Schweizer Frauen-Team, welches sie hervorragend unterstütze. Ihre Teamkollegin Michelle Gisin fuhr zum Abschluss auf die Ränge 7 und 15, Österreich aber gewann bei den Frauen die Nationenwertung. 

Kein Weltuntergang sei der Trainerwechsel, gleiches gilt gewiss für die verpasste Abfahrtskugel. Gut-Behrami sagte: «Solch eine Saison hatte ich mir ja eigentlich niemals wünschen können.»

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Hütter triumphiert

Cornelia Hütter gewinnt das Rennen und den Abfahrtsweltcup. Ilka Stuhec aus Slowenien wird Zweite, Nicol Delago (ITA) holt Platz 3. Michelle Gisin wird Siebte, Priska Nufer holt als 15. noch Punkte. Grosse Verliererin des Tages ist Lara Gut-Behrami, die als 17. leer ausgeht und die kleine Kugel in der Abfahrt doch nicht gewinnt.

Startnummer 21 – Victoria Olivier

Die Juniorinnen-Weltmeisterin scheidet aus. Das Rennen ist beendet.

Startnummer 20 – Elvedina Muzaferija

Die Bosnierin, eine der Aufsteigerin des Winters, fährt auf Rang 16 und verpasst die Punkteränge.

Piste wird schneller

Sicher ist, der Kurs wird schneller. Warum auch immer…

Startnummer 19 – Ester Ledecka

Platz 11 für die Tschechin. Hütter gewinnt den Abfahrtsweltcup!

Startnummer 18 – Ilka Stuhec

Welche Nerven halten das aus? Ilka Stuhec, zuletzt relativ formschwach, fängt Hütter beinahe noch ab! Sie wird Zweite, büsst nur 17 Hundertstel auf Hütter ein! Diese erleidet im Ziel beinahe einen Nervenzusammenbruch. Klar aber ist: Jetzt kann Gut-Behrami die Kugel nicht mehr gewinnen: Denn: Sie ist nur noch 15. Verdrängt noch jemand Hütter, fällt die Schweizerin aus den Punkterängen.

Startnummer 17 – Nicol Delago

Schnelle Zeiten sind immer noch möglich, das beweist die Italienerin. Sie wird sensationell Zweite, verliert eine knappe halbe Sekunde auf Hütter. Gut-Behrami aber nützt das nichts.

Startnummer 16 – Priska Nufer

Die letzte Schweizerin ist im Ziel, Nufer reicht es für Zwischenrang 12, direkt vor Gut-Behrami. Cornelia Hütter weint im Ziel derweil bereits Freudentränen.

Startnummer 15 – Mirjam Puchner

Es scheint der Tag für die Österreicherinnen werden: Sie liegen zu viert vorne, und Cornelia Hütter dürfte den Abfahrtsweltcup gewinnen. Puchner reiht sich als Vierte ein.

Startnummer 14 – Lara Gut-Behrami

Welch Jammer: Lara Gut-Behrami wird nur 11. Das heisst, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gewinnt sie die Abfahrtskugel nicht. Sie muss nun auf Schützenhilfe hoffen: Eine der letzten sieben Athletinnen müsste Hütter abfangen. Diese Chance aber ist sehr, sehr gering. Es wird wohl nichts mit der absolut perfekten Saison für die Tessinerin, die von oben bis unten kontinuierlich Zeit verloren hat.

Startnummer 13 – Jacqueline Wiles

Zwischenrang 9 für die Amerikanerin. Nun folgt Lara Gut-Behrami – sie braucht mindestens Rang 9.

Startnummer 12 – Cornelia Hütter

Wow! Hütter setzt Gut-Behrami jetzt aber so richtig unter Druck. Die Österreicherin übernimmt die Führung, mit eine halbe Sekunde vor Teamkollegin Ager. Venier also gewinnt die kleine Kugel sicher nicht. Und für Gut-Behrami bedeutet das: Sie braucht mindestens Rang 9!

Startnummer 11 – Marta Bassino

Durchschnaufen: Marta Bassino wird Neunte, aber nun steht Cornelia Hütter oben.

Startnummer 10 – Stephanie Venier

Der Kugelkampf hat begonnen! Und Venier hat auch nach ihrer Fahrt noch theoretische Chancen, Gut-Behrami abzufangen im Abfahrtsweltcup. Im zweiten Sektor verliert sie zwar über acht Zehntel, da könnte der Wind mitgespielt haben. Der Rückstand wächst gar auf über eine Sekunde, im unteren Teil aber zündet Venier den Turbo, es reicht noch für Platz 2 (+0,12). Bleibt es dabei, muss Gut-Behrami mindestens 15. werden, um vor Venier zu bleiben.

Startnummer 9 – Laura Pirovano

Pirovano ist kontant geworden in den letzten Monaten. Auch sie verliert oben viele Zeit, es reicht nur für Platz 6.

Startnummer 8 – Federica Brignone

Im Saisonendspurt ist ihre Form gar noch besser als jene von Gesamtweltcupsiegerin Lara Gut-Behrami. Die Abfahrt ist aber nur ihre drittbeste Disziplin, und für einmal kann die Italienerin auch nicht in den Kampf um die Podestplätze eingreifen. Es reicht für Platz 4. Unten machen nun fast alle Fahrerinnen ziemlich viel Zeit auf Leaderin Ager gut. Michelle Gisin ist nach wie vor Zweite – das könnte ein Spitzenergebnis geben für die Schweizerin.

Startnummer 7 – Ariane Rädler

Im Training glänzte die Österreicherin mit Platz 2. Sie kann die Eindrücke auch der Übungseinheit nicht bestätigen und rast auf Zwischenrang 4. Was auffällt: Die Sonne ist weg, das Licht wird schlechter. Und was auch klar ist: Der Wind weht unbeständig, punkto Intensität und Richtung.

Startnummer 6 – Ragnhild Mowinckel

Eine grosse Karriere geht zu Ende: Vier Weltcuprennen und ebenso viele Medaillen an Grossanlässen hat die sympathische Norwegerin gewonnen, mit 31 geht sie nun in den Ski-Ruhestand. Der perfekte Abschied ist es nicht, Mowinckel verliert 2,82 Sekunden und reiht sich zuhinterst ein. Im Ziel wird sie von den Konkurrentinnen dennoch gefeiert.

Startnummer 5 – Michelle Gisin

Die erste Schweizerin zeigt ein engagiertes Rennen, bei ihr zeigt die eine Torstange auch in die vorteilhafte Richtung. Es reicht Gisin für Zwischenrang 2, im unteren Teil holt sie viel Zeit auf die Führende Ager auf. Sie ballt energisch die Faust – den Winter dürfte sie mit einem guten Ergebnis abschliessen.

Startnummer 4 – Kajsa Lie

Die Norwegerin galt eigentlich als Mitfavoritin. Sie verliert aber extrem viel Zeit und ist Letzte. Wir fragen uns: Ist dieses Rennen fair? Oder spielt der Wind eine zu grosse Rolle? Immerhin: Die Sicherheit der Fahrerinnen scheint nicht gefährdet zu sein.