Abbruch in MännedorfDie ehemalige Gärtnerei zum Glück liegt jetzt in Scherben
Nach dem umstrittenen Aus der Dorfgärtnerei samt Eventlokal geht eine Ära definitiv zu Ende: Der Abriss der Gewächshäuser ist in vollem Gang.

Viel bleibt nicht mehr übrig von der Gärtnerei zum Glück in Männedorf. Ein Bagger hat damit begonnen, die Gewächshäuser im Zentrum von Männedorf abzureissen, eines blieb am Mittwoch vorderhand noch stehen. Die Gemeinde hatte den Abriss Mitte August verfügt, was viele Anhänger der ehemaligen Gärtnerei noch einmal erzürnt hatte.
Denn im Juni war bekannt geworden, dass die Gemeinde das beliebte Café- und Eventlokal in den Gewächshäusern untersagt hatte. Ausschlaggebend dafür waren Sicherheitsmängel. Gemäss einem Gutachten erfüllte das Glasdach «weder die technischen noch die statischen Anforderungen» für eine Nutzung als Café oder Eventlokal.
Betreiber Riccardo Tomasino, der die Liegenschaft von der Gemeinde gepachtet hatte, protestierte dagegen – und mit ihm mehrere Hundert Männedörflerinnen und Männedörfler. Mit einer Petition forderten sie den Erhalt der Gärtnerei, warfen dem Gemeinderat Behördenwillkür und Kompetenzüberschreitung vor und kündigten teils rechtliche Schritte an.
SBB nutzen Platz vorübergehend
Während der Streit im Hintergrund noch schwelt, hat Tomasino die Gärtnerei schliessen müssen. Die Gemeinde hat mit ihm den Pachtvertrag per Ende Juli aufgelöst, nachdem er sich mit den Behörden überworfen hatte. Und nun treibt sie den Abbruch voran, denn eine anderweitige Nutzung der Gewächshäuser sei aufgrund der Sicherheitsmängel nicht möglich.
Ohnehin möchte der Gemeinderat das betroffene Grundstück im Zuge der Entwicklung des Dorfzentrums dereinst anders nutzen. Er werde in der nächsten Zeit prüfen, ob er die frei werdende Fläche der Öffentlichkeit für eine Zwischennutzung zur Verfügung stellen könne, teilte er mit. Zudem benötigen die SBB mittelfristig Raum für anstehende Arbeiten am Bahnhof Männedorf. Die Gemeinde wird deshalb den Platz als Nächstes dem Bahnunternehmen überlassen, nachdem er vom Bauschutt befreit worden ist und die letzten Scherben weggeräumt sind.
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