Ab 2028Zermatt kehrt in den Weltcup-Kalender zurück
Nach dem Vertragsbruch sollen am Gornergrat in drei Jahren Skirennen ausgetragen werden. Das Schweizer Team darf auch auf dem Gletscher trainieren.
![Marco Odermatt während des Trainings zur Audi FIS Alpine Ski Weltcup Herren-Abfahrt am Matterhorn in Zermatt, Schweiz, November 2023.](https://cdn.unitycms.io/images/4GR743bZad491ToxTPgseG.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=MXZg612FZi0)
Es hätte die erste länderübergreifende Abfahrt im Ski-Weltcup werden sollen, doch daraus wurde nichts. Die Piste «Gran Becca» mit Start oberhalb Zermatt und Ziel im italienischen Cervinia konnte 2023 und 2024 nur in Trainings befahren werden. Die acht geplanten Abfahrten der Männer und Frauen fielen jeweils dem schlechten Wetter zum Opfer. Das Projekt wurde danach beerdigt.
Nun wird ein neuer Versuch unternommen. Am Gornergrat sollen von 2028 bis 2034 Weltcuprennen stattfinden. Die Piste baute einst Bernhard Russi. Sie muss vom Skiweltverband FIS zwar noch homologiert werden, dies ist aber nur Formsache. Die Rennen sind in der zweiten März-Hälfte gegen Ende der jeweiligen Saison geplant. Das erste Echo der Athleten ist positiv.
Gletschertraining wieder möglich
Dank einem Rahmenabkommen zwischen Swiss-Ski und Zermatt wird es Marco Odermatt und Co. auch wieder möglich sein, auf dem Gletscher trainieren zu können – nach dem Vertragsbruch der FIS, welche die Rennen trotz gültiger Vereinbarung auf diese Saison hin aus dem Kalender strich, sperrten die Zermatter den Gletscher für Profiteams. Der Schweizer Verband kann über die Infrastruktur entscheiden. Er will dem eigenen Nachwuchs ebenso eine Chance geben, wie ausländischen Nationen. Diese können die Piste mieten.
Für den Co-CEO von Swiss-Ski, Walter Reusser, haben die Trainingsbedingungen auf dem höchstgelegenen Gletscher-Skigebiet Europas auch einen umweltfreundlichen Aspekt: «Die neue Vereinbarung zwischen Swiss-Ski und Zermatt ist für den globalen Abfahrtsrennsport wegweisend und von immensem Wert. Dadurch können die Weltcup-Nationen die Trainingsaufenthalte in der südlichen Hemisphäre deutlich reduzieren und so einen substanziellen Beitrag zu einem nachhaltigeren Skirennsport leisten.»
Auch Franz Julen, Präsident der Zermatt Bergbahnen und des Matterhorn Cervina Speed Opening, zeigt sich zufrieden. «Die Höhenlage und Schneesicherheit prädestinieren Zermatt/Cervinia sowohl für hochwertiges Gletschertraining im Sommer und Herbst als auch für Weltcup-Speed-Rennen. Zudem nehmen Zermatt und Cervinia den Zweiländer-Gedanken wieder auf und prüfen, ob in Cervinia gekoppelt an Gornergrat-Rennen Weltcup-Bewerbe in den technischen Disziplinen ausgetragen werden können.» Julen sagt, die neue Partnerschaft verschaffe allen beteiligten Partnern die Zeit, die für den Skirennsport und Tourismus besten Trainings- und Rennlösungen zu erarbeiten. «Der grosse Gewinner ist der Skisport.»
heg
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