Femizid im Kanton St. Gallen61-Jähriger tötet seine Ehefrau und stirbt an Herzinfarkt
In Rorschacherberg soll ein Mann seine Ehefrau umgebracht haben und anschliessend eines natürlichen Todes verstorben sein. Ihr Sohn hatte das Paar zuvor als vermisst gemeldet.
Die St. Galler Kantonspolizei hat am Mittwoch ein Ehepaar tot in dessen Wohnhaus in Rorschacherberg gefunden. Der erwachsene Sohn hatte seine Eltern am Mittwochmorgen kurz vor 8 Uhr bei der Polizei als vermisst gemeldet, wie die St. Galler Kantonspolizei am Freitag mitteilte. Polizeibeamte fanden die Frau und den Mann tot in einem Zimmer in ihrem Wohnhaus an der Sulzbergstrasse. Die Wohnungstür war verschlossen.
Die Umstände, die zum Tod der beiden Personen geführt hatten, und die Todesursachen waren zunächst unklar. Ein Tötungsdelikt habe aber klar im Vordergrund gestanden, schreibt die Polizei. Verschiedenste Spezialisten der Kantonspolizei und Mitarbeiter des Instituts für Rechtsmedizin rückten zum Tatort aus.
Die Obduktion der Leichen durch das Institut für Rechtsmedizin am Kantonsspital St. Gallen ergab, dass die 56-jährige Österreicherin durch Gewalt gestorben war. Zur genauen Todesursache machte die Polizei keine Angaben. Der Mann, ein 61-jähriger Italiener, starb hingegen eines natürlichen Todes.
Herzinfarkt wahrscheinlich
Die Polizei geht im Moment davon aus, dass der Ehemann seine Frau umbrachte und anschliessend selber starb, «mutmasslich an einem Herzinfarkt», wie Polizeisprecher Hanspeter Krüsi der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Eine Schusswaffe oder ein Messer war laut Polizei nicht im Spiel.
Die Beteiligung einer Drittperson schliesst die Polizei aus, gestützt auf die vorgefundene Situation, Spuren und Befragungen. Im Vordergrund steht ein Beziehungsdelikt. Laut Krüsi war das Ehepaar der Polizei bekannt. Die Polizei sei in den vergangenen drei bis vier Jahren wiederholt wegen Streitereien des Ehepaars an dessen Wohnort ausgerückt.
Es habe sich jeweils um verbale Streitereien gehandelt, nicht um strafrechtliche relevante Vorfälle, erklärte Krüsi. Zum Tatzeitpunkt könne die Polizei noch nichts sagen. Der Sohn habe am Dienstag letztmals mit seinen Eltern Kontakt gehabt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Polizei dauern noch an.
SDA/aru
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