55 von 58 Einsprachen erledigtKispi zieht Rekurs gegen Rad-WM zurück
Die Rennstrecke wird punktuell für wichtige Fahrten geöffnet. Damit hat die Stadt die meisten Kritiker überzeugt.
Es wird ein Riesenevent – und für die betroffenen Quartiere eine Herausforderung. Vom 21. bis 29. September 2024 findet in Zürich die Rad- und Para-Cycling-WM statt. Geplant sind 66 Rennen, die alle am Sechseläutenplatz enden.
Das sorgte für Unruhe bei den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern, Gewerbetreibenden und insbesondere dem Kinderspital. 68 Einsprachen gingen beim Stadtrat ein, welche dieser grösstenteils ablehnte – gleichzeitig aber liefen Verhandlungen mit den Betroffenen und den Organisatoren weiter. 58 Personen und Betriebe zogen den Entscheid des Stadtrats ans Statthalteramt weiter. Unter ihnen auch das Kispi.
Nun hat die Stadt mit fast allen von ihnen Lösungen gefunden, wie sie mitteilt. «Wir haben mit allen Rekurrentinnen und Rekurrenten individuell verhandelt, ihre Bedürfnisse angeschaut und massgeschneiderte Lösungen erarbeitet», sagt die zuständige Stadträtin Karin Rykart (Grüne).
Insgesamt habe man rund 20 Stellen definiert, wo die Rennstrecke für dringende Fahrten gekreuzt werden kann, etwa von ansässigen Handwerksbetrieben. Der Stadtrat hat die Regelungen abgesegnet.
Kispi-Zufahrt für Eltern gewährleistet
Auch mit dem Kispi fand sich eine Zufahrtsregelung, worüber sich Rykart besonders erleichtert zeigt. «Das war der schwierigste Brocken», sagt sie. «Das Kispi hatte ja auch gewichtige Gründe für den Rekurs.» Dass für Blaulichtfahrten notfalls das Rennen unterbrochen wird, war zwar von Vornherein klar. Aber es brauchte auch eine Regelung für Eltern, die mit einem kranken Kind dringend ins Spital müssen. Diese habe man nun gefunden.
Hängig sind nun noch drei Rekurse. Details dazu will Rykart auf Anfrage nicht nennen. Man sei nach wie vor im Gespräch mit den entsprechenden Rekurrentinnen und Rekurrenten.
«Wir haben damit gerechnet, dass es zu Rekursen kommt. Aber wir wussten ja nicht, wer welches Anliegen hat.»
Bleibt die Frage, ob die Rekurse nicht hätten vermieden werden können, wenn die Stadt die Betroffenen früher einbezogen hätte. Rykart verneint. Man habe bewusst das Verkehrskonzept sehr früh erarbeitet, um danach genügend Zeit zu haben: «Wir haben damit gerechnet, dass es zu Rekursen kommt. Aber wir wussten ja nicht, wer welches Anliegen hat.»
Erfreut zeigte sich das Organisationskomitee. «Die nun vereinbarten Lösungen gewährleisten das Funktionieren der Institutionen und Betriebe sowie die sichere Durchführung der Rennen», heisst es in einer Medienmitteilung.
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