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Taskliste für Parag Agrawal
Fünf Baustellen des neuen Twitter-Chefs

Nachfolger von Dorsey: Parag Agrawal ist ein langjähriger Twitter-Mitarbeiter. 
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Wenn erfolgreiche Firmengründer gehen, ist das immer eine Schlagzeile wert. Wenn sie dann wieder zurückkommen, umso mehr. Man denke nur an das Comeback von Steve Jobs bei Apple oder eben auch die Rückkehr von Jack Dorsey 2011 bei Twitter.

Am Montag gab Dorsey bekannt, dass er von all seinen Ämtern bei Twitter erneut zurücktrete, also als Chef und Verwaltungsratschef. Gründe nannte er keine. In seinem Abschiedsbrief liess er einzig durchblicken, dass es für Firmen nicht gut sei, wenn die Gründer zu lange an der Macht blieben, und zudem Firmen auch ohne sie funktionieren sollten. Ein Seitenhieb an die Adresse von Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg, oder ein Hinweis auf Querelen hinter den eigenen Kulissen?

Tatsächlich war aus Aktionärskreisen nicht nur Positives zu vernehmen. Gerade Dorseys Zweitjob als Chef des Bezahldienstes Square war immer wieder in die Kritik geraten. Beide Firmen parallel zu führen, sei ein zu grosser Spagat. Ungeachtet der Gründe erbt der Nachfolger von Dorsey, Parag Agrawal, ein langjähriger Twitter-Mitarbeiter, ein paar schwierige Baustellen:

  1. Künftige Einnahmen: Die Onlinewelt wendet sich zusehends von werbefinanzierten Inhalten ab. Twitter hat dazu in den USA bereits einen Abodienst lanciert. Längerfristig muss Agrawal sein Unternehmen so aufstellen, dass es sich nicht nur über den Verkauf von Werbung und Nutzerdaten finanzieren lässt. Premiumangebote sind ein erster Schritt in diese Richtung. Man darf dabei aber das Stammpublikum nicht zu sehr erschrecken.

  2. Fröhliche Konkurrenz: Während sich Twitter in den letzten Jahren (auch dank Trump) zur globalen Kommunikationsplattform und zum Anschlagbrett der Weltpolitik gemausert hat, ist das Netzwerk weiterhin eher eine Profiplattform und eine elitäre Nachrichtenquelle und kein Ort, wo sich Milliarden von Menschen herumtummeln, unterhalten und austauschen. Während Instagram und Tiktok die Herzen der Massen zufliegen, ist Twitter der etwas gar biedere Streber in der Ecke geblieben.

  3. Eigene Inhalte: Twitters grösster Trumpf, die Kürze, ist auch der grösste Nachteil des Dienstes. Die meisten Inhalte, die über ein paar Buchstaben hinausgehen, befinden sich nicht auf Twitter selbst und werden nur verlinkt. So ist Twitter überdurchschnittlich abhängig von Inhalten, auf die die Firma selbst keinen Einfluss hat.

  4. Moderation: Auch wenn Twitter im Vergleich zum Giganten Meta mit Facebook, Whatsapp und Instagram gern vergessen geht, hat auch Twitter ein Problem mit Falschmeldungen, Aufstachelungen und anderen Onlinegemeinheiten. Einen Kompromiss aus freier Rede und Freundlichkeit und Vernunft zu finden, ob mit menschlichen Kontrolleuren oder digitalen, ist die grosse Aufgabe aller Mega-Plattformen.

  5. Bluesky: Als Baustelle darf man das noch fast nicht bezeichnen. So weit ist das spannendste Projekt von Twitter wohl noch gar nicht. 2019 war der Plan ins Leben gerufen worden, an einem dezentralisierten und selbst regulierenden Social-Media-Standard zu forschen. Erst im August 2021 wurde eine Chefin eingestellt. Was aus dem Projekt wird, ist offen, aber wenn alles klappt, könnte es Social Media 2.0 werden.