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Jubiläumsdividende der Kantonalbank
Diese drei Ideen erhalten den neuen Zürcher Zukunftspreis

Drei Sieger:innen des ZKB-Zukunftspreises 2025, jede:r mit einem grossen Scheck und Blumenstrauss im Innenraum. Links Devi Bühler, Mitte Austin Widmer, rechts Eva Ebel.
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In Kürze:
  • Der Zürcher Zukunftspreis vergibt dieses Jahr je 16’000 Franken an innovative und nachhaltige Projekte.
  • Devi Bühler erhält den Preis für das umweltfreundliche Kreis-Haus in Feldbach.
  • Simple Train erleichtert internationale Bahnreisen und plant Buchungstool-Teilautomatisierung.
  • Das ChagALL-Projekt unterstützt Jugendliche mit nicht deutscher Muttersprache bei Schulaufnahmeprüfungen.

150 Millionen Franken hat die Zürcher Kantonalbank (ZKB) im Jahr 2020 zu ihrem 150-jährigen Bestehen als sogenannte Jubiläumsdividende an die Zürcher Bevölkerung ausgeschüttet.

Eine Million Franken davon ist für einen Zürcher Zukunftspreis reserviert, der nun 20 Jahre lang an innovative und nachhaltige Projekte aus dem Kanton Zürich vergeben wird.

Am Montag hat eine Jury, bestehend aus Kantonsmitgliedern und Fachleuten, die erste Jahrestranche vergeben. Das Preisgeld geht an 3 von 102 eingereichten Projekten.

In einer ersten Runde haben die acht im Kantonsrat vertretenen Parteien je ein Projekt ausgewählt, die dann in den Final kamen. Wie Jurypräsidentin Judith Stofer (AL) am Montag an der feierlichen Preisverleihung betonte, wurde kein Projekt zweimal genannt.

So waren am Montagmorgen acht Nominierte im Ratssaal anwesend, die auf Preisgeld hofften. Die Jury entschied sich, das Preisgeld aufzuteilen und in den Kategorien Persönlichkeit, Lebenswerk und Newcomer je 16’000 Franken zu vergeben. Dies sind die drei Preisträgerinnen:

Das Kreis-Haus in Feldbach

In der Kategorie Persönlichkeit geht der Preis an die 37-jährige Umweltingenieurin Devi Bühler aus Hombrechtikon.

Sie hat in Feldbach auf einem Familiengrundstück ein Haus bauen lassen, bei dem kreislauffähige Innovationen getestet und umgesetzt werden können.

So wurden wenn möglich rezyklierbare Materialien verwendet: Der Aushub liegt heute im Dachgarten, natürlich wird die Sonnenenergie genutzt, zur Stromspeicherung kommen alte Postautobatterien zum Einsatz, das Abwasser wird gereinigt und im Dachgarten wiederverwertet. Und selbst Urin und Kot werden wiederverwendet, in Dünger verwandelt und im Dachgarten ausgebracht.

Im sogenannten Kreis-Haus kann man sich für eine Übernachtung anmelden. Seit seiner Eröffnung 2021 haben diese Möglichkeit schon 250 Personen genutzt. Devi Bühler freute sich am Montagmorgen im Kantonsrat «riesig über die Anerkennung». Es sei äusserst schwierig gewesen, Geld für ihr Projekt aufzutreiben. Bisher seien keine öffentlichen Fördergelder gesprochen worden.

Hilfe für fremdsprachige Jugendliche

In der Kategorie Lebenswerk geht der Preis ans Projekt ChagALL des privaten Gymnasiums Unterstrass.

2008 hatte die Schule das Projekt gegründet. Es will Jugendlichen aus fremdsprachigen, bescheidenen Verhältnissen helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

Im Projekt werden jedes Jahr 24 Jugendliche zweimal wöchentlich in Spezialtrainings auf Aufnahmeprüfungen ins Gymnasium oder in eine Berufsmittelschule vorbereitet. Wenn sie bestehen, erhalten sie von den Trainerinnen weiter Unterstützung auf ihrem Bildungsweg.

In den letzten 17 Jahren sind bereits 400 Jugendliche durch ChagALL gegangen. Das Projekt ist wissenschaftlich evaluiert und äusserst erfolgreich. Rund 70 Prozent der Jugendlichen haben ihre Prüfungen bestanden, was weit über der durchschnittlichen Erfolgsquote von 50 Prozent liegt.

Die Direktorin des Gymnasiums, Eva Ebel, sprach von der grossen «Ehre», forderte den Rat aber auf, ChagALL auch weiterhin finanziell zu unterstützen, «damit das Programm, das eben den Zukunftspreis erhalten hat, auch weiterhin eine Zukunft hat».

Internationale Bahnreisen buchen

In der Kategorie Newcomer geht der Preis an Simple Train, ein Start-up aus dem Zürcher Oberland, das sich auf die Buchung von internationalen Bahnverbindungen spezialisiert hat.

Das junge Unternehmen will zur Mobilitätswende beitragen und sucht für die Nutzer auf Strecken in Europa attraktive Zugverbindungen. Dort, wo die Bahngesellschaften der einzelnen Länder nicht oder schlecht kooperieren, springt Simple Train in die Lücke und bietet Zugverbindungen aus einer Hand.

Seit der Lancierung des Buchungstools hat das Simple-Train-Team über 9000 internationale Bahnreisen zwischen Marokko und Finnland ermöglicht.

Bisher werden die Buchungen manuell von Mitarbeitenden vorgenommen. Um die Kapazität zu erhöhen, will Simple Train nun in die Teilautomatisierung ihres Buchungstools investieren.

Mitgründer Austin Widmer hoffte am Montag im Kantonsrat darauf, dass die Bahngesellschaften ihren nationalen Fokus künftig ablegen und besser kooperieren. «Damit Zugfahren in Europa zu einer echten Alternative zum Fliegen wird.»