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Wegen Terrorvorwürfen verurteilt
238 Tage Hungerstreik – inhaftierte türkische Anwältin Timtik ist tot

«Märtyrertod»: Die Anwältin Ebru Timtik hat auch Oppositionelle vertreten.
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Die wegen Terrorvorwürfen verurteilte türkische Anwältin Ebru Timtik starb nach 238 Tagen im Hungerstreik in Istanbul. Das teilte ihre Anwaltskanzlei am Freitag auf Twitter mit. Timtik sei am Donnerstag in einem Krankenhaus eines «Märtyrertodes» gestorben, hiess es.

Die Anwältin hatte mit dem Hungerstreik einen fairen Prozess erreichen wollen. Sie und ihr ebenfalls wegen Terrorvorwürfen verurteilter Kollege Aytac Ünsal waren im Februar in den Hungerstreik getreten. Ünsal befindet sich derzeit wegen seines Zustandes zur Behandlung in einem Spital.

Noch vor wenigen Tagen hatten mehrere Zusammenschlüsse von Juristen die Freilassung der beiden Menschenrechtsanwälte gefordert. Beide befänden sich in kritischem Zustand, hiess es. Timtiks Anwaltskanzlei rief am Freitag zu einer Solidaritätsversammlung vor der Anwaltskammer in Istanbul auf, bevor sie beerdigt werde.

Zu mehr als 13 Jahre Haft verurteilt

Timtik gehörte nach Angaben von Unterstützern zu insgesamt 18 Anwälten in der Türkei, die wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Alle seien in Vereinigungen engagiert, die häufig Oppositionelle verträten, hiess es.

Ein Gericht in Istanbul hatte Timtik 2019 zu mehr als 13 Jahren und Ünsal zu mehr als zehn Jahren Haft verurteilt. Beiden waren Verbindungen zur linksextremen DHKP-C zur Last gelegt worden, die in der Türkei als Terrororganisation gilt.

Nach der Nachricht vom Tode von Ebru Timtik protestieren in Istanbul Anwältinnen und Anwälte gegen die türkische Regierung. 

SDA/fal