Notschlafstelle in Zürich230 obdachlose Menschen nutzen Zürcher Pfuusbus
In der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Übernachtungen für Menschen, die auf der Strasse leben, angestiegen.

Im sogenannten Pfuusbus haben im Winter 2020/21 insgesamt 230 obdachlose Menschen eine oder mehrere warme Nächte verbringen können. Das Sozialwerk Pfarrer Sieber verzeichnete beim Albisgüetli insgesamt 4093 Übernachtungen. Das waren 16 Personen und 403 Übernachtungen mehr als im Vorjahr, wie das Sozialwerk am Dienstag mitteilte.
In der Notschlafstelle für obdachlose Wanderarbeiterinnen und -arbeiter, dem Iglu, zählte das Sozialwerk 2698 Übernachtungen (+259 gegenüber dem Vorjahr) von 324 Menschen (+52).
Die zweite Saison im Pandemie-Modus bestätigte für das Sozialwerk, dass «bei Obdachlosen das Bedürfnis nach Geborgenheit stärker ist als ihre Angst vor einer Ansteckung mit Corona».
Mehr als nur ein Schlafplatz
Denn im Pfuusbus und im Iglu gehe es um weit mehr als um Schlafplätze und Verpflegung: «Es geht um Beziehungspflege und Gemeinschaft – Aspekte, die gerade für vereinsamte Obdachlose von zentraler Bedeutung sind.»
Die Corona-Schutzmassnahmen, die räumliche und betriebliche Anpassungen notwendig machten, hätten das Wesen der beiden Notschlafstellen nicht zu verändern vermocht.

Schutzsuchende und Mitarbeitende wurden seit Saisonbeginn konsequent auf erhöhte Temperatur und Corona-Symptome gecheckt. Insgesamt wurden im Pfuusbus und im Iglu unter medizinischer Begleitung durch das stiftungseigene Fachspital Sune-Egge knapp 1'000 Schnelltests durchgeführt, die in 26 Fällen corona-positive Resultate zeitigten.
SDA/zac
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