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Meister gegen Aufsteiger
1000 Fehlpässe für ein 0:0

Mehr Kampf als Spiel: Die Zürcher Marc Hornschuh und Nikola Katic mit Winterthurs Roman Buess.
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Es ist noch ein letzter Versuch, ein allerletzter. Die 96. Minute läuft schon, als Blerim Dzemaili zu einem Freistoss anlaufen kann, die Aktion endet bezeichnend: Dzemailis Ball prallt an Michael Gonçalves ab, der am Boden liegt.

Dann ist das Spiel fertig, und das ist gut so. Wer es gesehen hat, braucht keine weitere Erklärung mehr, warum der Meister auf dem 10. und der Aufsteiger auf dem 9. Platz liegt. Das 0:0 ist das passende Resultat für einen Match der 1000 Fehler.

Die Statistik des FCZ nach zehn Runden liest sich so: sieben erzielte Tore, vier gewonnene Punkte und noch immer kein Sieg. Seit dem 7. Mai und dem 2:1 in St. Gallen hat er in der Meisterschaft nicht mehr gewonnen, das macht schon 13 Spiele. Diese Saison wartet er in allen Wettbewerben seit neun Partien auf einen Erfolg; zwei Unentschieden, gegen GC und jetzt gegen Winterthur, sind das höchste aller Gefühle für ihn.

Fodas mutiger Nachfolger

Am Montag will Ancillo Canepa das machen, was er eigentlich schon letzte Woche machen wollte: mit dem Nachfolger von Franco Foda den Vertrag unterschreiben. Wer es immer ist, es muss ein mutiger Trainer sein, der sich in dieser Situation einen FCZ in dieser Verfassung antut. 

In dieser Situation heisst: vor den Spielen am Donnerstag in der Europa League in Eindhoven und kommenden Sonntag daheim gegen YB. Es sind zwei Spiele, die er kaum hoch gewinnen wird. In dieser Verfassung heisst: ein FCZ, bei dem alles kaputtgegangen ist, was ihn vergangene Saison noch ausgezeichnet und von der Konkurrenz abgehoben hatte. Das Selbstverständnis ist weg, das Selbstvertrauen, die Spieler haben keinen Guru mehr an der Seite, dem sie so sehr vertrauen, keinen André Breitenreiter mehr. Franco Foda hat sie zwar in die Europa League geführt, aber auch nahe an den Abgrund im Tagesgeschäft.

Antonio Marchesano, an diesem Tag Captain für den angeschlagenen Yanick Brecher, mag noch lange von einer guten Leistung reden. Mit der Realität des Spiels im Letzigrund hat seine Aussage nichts gemein. Sie muss seiner wilden Fantasie entspringen. Die Zürcher haben keinen Plan, wie sie den Winterthurer Betonmischern beikommen wollen. Sie stehen sich mit ihren technischen Fehlern meist gleich selbst im Weg. Sie hätten zu wenig sauber und genau gespielt, sagt Genesio Colatrella. Der Interimstrainer beschreibt das sehr freundlich.

Colatrella hat gegenüber dem 1:5 am Donnerstag im Hinspiel gegen Eindhoven fünf Spieler ausgewechselt. Und er nimmt im Verlauf der Partie gegen den FCW ebenfalls fünf Wechsel vor. Er kann tun und lassen, was er will: Fruchten tut es nicht. 

Die Zürcher haben vor der Pause nicht eine Chance, und sie haben nachher nicht eine Chance. Ihre gefährlichste Szene haben sie noch in der 89. Minute, als Timothy Fayulu einen Flankenball fallen lässt. Sonst ist selbst ein Goalie wie Fayulu nicht wirklich gefordert. Was weniger über ihn aussagt als über die Ertragskraft der Offensive der Zürcher.

Wenn sie etwas Gutes suchen an diesem Tag, dann finden selbst sie das. Immerhin können sie vor 15’000 Zuschauern spielen, davon gut 2000 aus Winterthur. Sie lassen wenigstens kein Tor zu, was ihnen diese Saison in der Super League zuvor erst in der 2. Runde gegen Luzern geglückt ist, auch damals bei einem 0:0.

Winterthurs Freude

Der Aufsteiger nimmt das Unentschieden anders auf, wie einen Erfolg. Wie Trainer Bruno Berner nach dem Schlusspfiff die Faust zum Jubeln ballt, sagt schon viel darüber aus. Und wie er hinterher über die Leistung seiner Mannschaft redet, rundet das Bild ab. «Für uns ist das ein grossartiger Punkt», sagt er. Seine Erklärung dafür ist ein «Füreinander-Miteinander», das er von seinen Spielern gesehen hat.

Wenigstens kann der FCW das Gefühl haben, eine gute Woche hinter sich zu haben. Am Sonntag zuvor gewann er bei Sion 3:1, jetzt gelingt ihm das erste Spiel ohne Gegentor. Und vielleicht wäre im Letzigrund gar mehr möglich gewesen, wenn mit dem gesperrten Samir Ramizi und dem verletzten Samuel Ballet zwei Offensivspieler nicht ausgefallen wären. Ramizi hätte mit seiner Technik gutgetan, Ballet mit seinem Tempo.

So ist es dann halt auch Fakt, dass der FCW im Angriff kaum bis gar nicht existent ist. Zivko Kostadinovic, der Stellvertreter Brechers, braucht nur einen Ball abzuwehren, es ist auch kein schwieriger, weil Florian Kamberi aus sehr spitzem Winkel zum Abschluss kommt. Das ist in der 88. Minute.

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