Der FCZ schwächeltZwei tolle Tore, eine grosse Schwäche
Trotz gutem Start verlieren ersatzgeschwächte Zürcher gegen Servette 1:3. Der Barrageplatz rückt immer näher.
Miroslav Stevanovic ist ein schweigsamer Mann. Er möge Interviews nicht sonderlich, sagt er, er fühle sich oft missverstanden. Interviewanfragen lehnt er darum mit solider Zuverlässigkeit ab. Lieber spreche er auf dem Platz.
Das Spiel gegen den FC Zürich ist wieder einmal eine solche Partie, in welcher der Bosnier wortlos grosse Taten vollbringt. Immer wieder geht der Flügelspieler in die Räume zwischen den Abwehrlinien, er dribbelt, hält den Ball und schickt seine Kollegen auf Reisen. Er schafft es gar, dass sich selbst ein Ausnahmetalent wie Becir Omeragic in seiner Anwesenheit unwohl fühlt. Und dann sind da noch die Eckbälle. Zweimal steht Stevanovic richtig, einmal köpfelt er ein, und beim zweiten Mal setzt er zum Fallrückzieher an und trifft den Ball derart grossartig, dass dieser unhaltbar im Tor landet.
Die Sache mit den Eckbällen
Natürlich ist da Stevanovics Klasse, doch seine Tore offenbaren zugleich einen eklatanten Mangel in der Zürcher Abwehr. Im Detail: Eckbälle, von rechts getreten. Als wären Stevanovics Tore nicht Beweis genug, kommt es in der 66. Minute nach einem Corner (natürlich von rechts) zu einem Penalty. Hekuran Kryeziu reisst Steve Rouiller um, Schiedsrichter Luca Piccolo pfeift, Theo Valls erledigt die Arbeit vom Punkt. Dreimal fehlt den Zürchern Klasse und Körpergrösse. Das hat auch mit den Absenzen zu tun, sieben Stammkräfte fehlen (Dzemaili, Kololli, Tosin, Sobiech, Kramer, Doumbia, Nathan), viele von ihnen haben ihre Stärken in der Höhenluft.
Trotz dieser Absenzenliste startet der FCZ selbstbewusst und geht in Führung. Nach einer gelungenen Spielverlagerung von Marco Schönbächler hat Fabian Rohner Zeit und zieht von halbrechts ab. Sein Ball schlägt im Winkel ein. Eine wahre Schönheit, auch dieser Treffer.
Doch das Tor tut der Mannschaft nicht gut. Sie wird passiv, lässt sich zurückfallen. Es wird deutlich, dass sie sich im neuen Kleid der Dreierkette ziemlich unwohl fühlt. Schaltet Genf schnell um, schwimmt die Zürcher Abwehr. Es ist nur dem Unvermögen von Servettes Angreifern zu verdanken, dass die Zürcher an diesem Abend nicht fünf oder sechs Gegentore hinnehmen müssen.
Mit der Niederlage kommt der FCZ langsam, aber sicher in eine ungemütliche Lage. Gewinnen am Sonntag alle direkten Konkurrenten, hat der Stadtclub auf den Barrageplatz plötzlich noch ein Polster von vier Punkten.
Hier können Sie den Liveticker der Partie nachlesen.
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