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Meinung

Kommentar zur Migrationspolitik
Zuwanderung ist auch in der Schweiz kein Selbstläufer

Warum in die Schweiz auswandern? Auch in Grossbritannien ist der Fachkräftemangel derzeit gross. 
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Das Thema ist zurück: In Medienberichten wird eine rekordhohe Zuwanderung für das laufende Jahr prognostiziert. Es werden wieder Städtenamen verwendet, um zu veranschaulichen, in welcher Grössenordnung die Bevölkerung des Landes wachsen wird. Und ja, es ist so, dass die Zuwanderung in den letzten Monaten deutlich zugenommen hat. Sie ist derzeit grösser als vor dem Ausbruch der Pandemie, wie die Statistiken des Bundes zeigen. Die Flüchtlinge aus der Ukraine werden hier nicht einmal mitgezählt.

Überraschend ist diese Entwicklung nicht: Die Arbeitslosenquote im Land ist so tief wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten, die Wirtschaft sucht nach Fachkräften.

«Britinnen und Briten gehören zu den am besten qualifizierten Einwanderern.»

Umso erstaunlicher ist aber, dass sich in diesem Umfeld die Zuwanderung aus Grossbritannien halbiert hat. Jüngst haben sogar mehr Britinnen und Briten die Schweiz verlassen, als neue hinzugekommen sind. Die Gründe dafür sind nicht eindeutig, und der Rückgang dauert zu kurz, als dass man bereits von einem anhaltenden Trend sprechen könnte. Er sollte jedoch all jenen eine Warnung sein, die die hohe Zuwanderung in die Schweiz quasi als gegeben betrachten. Nur weil hierzulande die Löhne und die Lebensqualität höher sind als in den meisten anderen Ländern.

Das erste negative Zuwanderungssaldo der Britinnen und Briten seit Jahrzehnten fällt zusammen mit dem Ende der Personenfreizügigkeit. Seit dem 1. Januar 2021 können sie nicht mehr einfach so eine Stelle in der Schweiz antreten. Die Arbeitgeber müssen für sie Bewilligungen einholen und nachweisen, dass es sich um qualifiziertes Personal handelt. Dies mindert offensichtlich die Attraktivität der Schweiz.

Auch weil sich die typischen Bewerberinnen und Bewerber aus Grossbritannien in der Regel aussuchen können, wo und für wen sie arbeiten. Denn sie gehörten schon zu Zeiten der Personenfreizügigkeit zu den am besten qualifizierten Einwanderern. Informatikerinnen, Forscher, Finanzspezialisten – die Schweiz ist auf sie angewiesen, um international konkurrenzfähig zu bleiben.