Nachfolge von Ueli MaurerDie Zürcher SVP schickt Hans-Ueli Vogt ins Rennen
Die SVP des Kantons Zürich kämpft mit dem früheren Nationalrat Hans-Ueli Vogt um die Nachfolge von Ueli Maurer.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nun steigt auch die Zürcher SVP mit einer Kandidatur ins Rennen um den frei werdenden Sitz im Bundesrat, und sie tut dies mit jemandem, den niemand auf dem Radar hatte. Sie kommt mit Hans-Ueli Vogt, wie Parteipräsident Domenik Ledergerber bekanntgab. Er pries den früheren Nationalrat als «urban, aber doch bodenständig» an. In der Einladung zur Pressekonferenz war die Rede von einer «äusserst kompetenten Persönlichkeit».
Der 52-jährige Rechtsprofessor war vor einem Jahr aus dem Nationalrat zurückgetreten, in dem er seit 2015 sass. «Ich fühle mich wie ein Tennisspieler auf dem Fussballplatz», sagte Vogt in seinem Interview zum Rücktritt. Es las sich wie ein Rückzug aus der Politik.
Nun würde er «gerne» Bundesrat werden, sagte er. Er habe sich stets vorbehalten, irgendwann ein Exekutivmandat anzupeilen – «damals ohne Hintergedanken», wie er auf eine entsprechende Frage lächelnd sagte. Es sei ein «Dienst» am Land, vor dem er grossen Respekt habe, so Vogt.
Hans-Ueli Vogt war Kreisschulpfleger, Zürcher Kantonsrat und kandidierte 2015 für den Ständerat, allerdings erfolglos. Der Stadtzürcher, der offen homosexuell lebt, gilt als eher zurückhaltend. Er selber sagte einmal, er sei «nicht sehr gut im Generieren von Aufmerksamkeit». Am Mittwoch räumte er ein, ein «Kopfmensch» zu sein oder «meinetwegen verkopft», wie es ein Journalist in einer Frage formulierte.
SVP-Findungskommissionspräsidentin Rita Fuhrer pries Vogt als «perfekten» Kandidaten an, auch wenn er auf der medialen Kandidatensuche unter dem Radar flog. Vogt habe sich als Sachpolitiker einen Namen gemacht, etwa bei der Revision des Aktienrechts. Vogt sei ein Zuhörer, nicht ein Vielredner, so Fuhrer weiter. «Effekthascherei ist nicht seine Sache.» An ihm werde man aber in Bern nicht vorbeikommen, sagte sie.
SVP erhielt bisher viele Absagen für die Nachfolge
Bisher hatte sich die Zürcher SVP schwergetan, eine Nachfolge für den überraschend abtretenden Ueli Maurer zu finden. Regierungsrätin Natalie Rickli sagte ab, auch eine Reihe von Zürcher Nationalräten wie Gregor Rutz oder Thomas Matter winkten ab. Dasselbe gilt für die Meilemerin Magdalena Martullo-Blocher, die für Graubünden im Nationalrat sitzt.
Offiziell interessiert am Posten im Bundesrat sind bislang der Berner Nationalrat Albert Rösti und der Berner Ständerat Werner Salzmann. Auch im Rennen sind zwei Innerschweizer Regierungsratsmitglieder. Der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler will sowohl die Zentralschweiz wie auch die Grossregion Zürich vertreten, die Nidwaldner Finanzdirektorin Michèle Blöchliger als erstes Bundesratsmitglied des Halbkantons punkten.
Fehler gefunden?Jetzt melden.