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Wirtschaft Zürich
Zürich hält am Standortmarketing fest

Eine Frau laeuft bei der Waid auf dem Hoenggerberg am fruehen Morgen in der Daemmerung, am Montag, 5. Februar 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Mit 80 zu 24 Stimmen hat das Zürcher Stadtparlament am Mittwoch jährliche Beiträge von 250’000 Franken an die Standortmarketing-Organisation Greater Zurich Area (GZA) bis 2027 bewilligt. Die GZA bemüht sich seit 1998, neue Firmen in den Grossraum Zürich zu locken. Im vergangenen Jahr hat sie zusammen mit ihren Partnern der Standortförderungen 89 Unternehmen aus dem Ausland im Wirtschaftsraum Zürich angesiedelt, wie aus der GZA-Website hervorgeht.

«Schaffen qualifizierte Arbeitsplätze»

Der Stadtrat betonte die Bedeutung der GZA. Die Standortförderung unterstütze die «innovative Entwicklung und die Diversifizierung des Wirtschaftsraums Zürich» und sorge dafür, dass dieser im nationalen und internationalen Umfeld sichtbar gemacht werde. «Die angesiedelten Firmen schaffen qualifizierte Arbeitsplätze und langfristiges Steuersubstrat für die Region und die Stadt Zürich.»

Dabei verwies der Stadtrat auf mehrere Branchen, in denen die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft im Raum Zürich besonders fruchtbar sei. So etwa Robotik, Lifesciences, Food-Tech, Informationstechnologien oder Blockchain.

Stärkere Ausrichtung auf Nachhaltigkeit

Weiter lobte der Stadtrat, die GZA wolle den Fokus künftig noch stärker auf die Ansiedlung von nachhaltig agierenden Firmen legen.

«Zürich soll ein innovativer Standort für nachhaltige Unternehmen sein», sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP). Beim Zürcher Standortmarketing gehe es um qualitative und nicht rein quantitative Aspekte.

Auch Sabine Koch (FDP) hob die Erfolge der GZA hervor. Das Standortmarketing bringe einen qualitativen Mehrwert für die Stadt Zürich, weil die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, Arbeitsplätze geschaffen und Steuereinnahmen generiert würden.

Für Ann-Catherine Nabholz (GLP) leistet die GZA einen relevanten Beitrag, um den Wirtschaftsstandort Zürich krisensicherer zu machen. Bernhard im Oberdorf (SVP) zeigte sich überzeugt, dass die 250’000 Franken eine grosse Hebelwirkung erzielten.

Ganz anders sah es Sophie Blaser (AL). Zürich müsse nicht noch mehr lukrative Firmen anlocken, deren gut verdienende Angestellte in teuren Apartments lebten und die Wohnungskrise verschärften. Sie zweifelte zudem an den Zusicherungen der GZA, sich stärker auf Nachhaltigkeit auszurichten.

Kritik an reiner Wachstumsstrategie

Urs Riklin (Grüne) stellte die städtischen Beiträge ebenfalls infrage. Dabei erinnerte er an Aussagen von SP-Präsident Oliver Heimgartner, der sich ebenfalls dafür ausgesprochen hatte, die Standortförderung einzuschränken. Der Zuzug von Gutverdienenden verschärfe die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt, Zürich dürfe «nicht zu einer zweiten Stadt Zug werden, die sich nur noch Kader von Banken oder Google leisten können». Auch die Grünen stünden der reinen Wachstumsstrategie kritisch gegenüber, sagte Riklin. Man dürfe «nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer giessen».

Die SP-Fraktion folgte diesen Appellen allerdings nicht und stellte sich hinter die Beiträge an die GZA – und damit hinter Corine Mauch.

SP-Sprecherin Maya Kägi Götz pochte aber auf eine stärkere Ausrichtung der GZA auf Nachhaltigkeit, hier brauche es mehr Tempo.