Zürcher Prominente und ihre Agenda«Ich schreibe auch ‹Verabredung mit Mausi› in die Agenda»
Welche Termine sind ein Muss? Sind die Einträge digital oder wird der Kalender handschriftlich geführt? Wir haben Zürcher Prominente gefragt, wie sie ihre Agenda führen.
Ein neues Jahr bringt auch die Frage, wie man die kommenden 365 Tage verbringen möchte und auf welche Art man die verschiedenen Termine organisieren soll. Oder will man das Planen gleich ganz weglassen? Diese vier Prominenten haben uns ihre Strategien verraten.
Andri Silberschmidt, FDP-Nationalrat
«Wenn ich im November ein verlängertes Wochenende in die Ferien will, dann muss ich dieses schon Anfang Jahr im Outlook-Kalender blockieren. Dieser sieht ein bisschen aus wie ein Tetris-Spiel. Ich schreibe wirklich alles ein, sogar meine freien Abende (etwa einen pro Woche) und To-dos. Zu diesem System inspiriert hat mich der Ratgeber ‹Getting Things Done› von David Allen. Das Planen gibt mir Freiraum. Denn so überlasse ich nichts dem Zufall und kann wirklich tun, was mir wichtig ist.»
Ancillo Canepa, Präsident FCZ
«Meine Assistentin führt meine Agenda, die sowohl private als auch berufliche Termine beinhaltet. Immer wieder druckt sie den digitalen Kalender auf Papier aus. So kann ich schneller einen besseren Überblick gewinnen.»
Christine Brand, Krimi-Autorin
«Ich führe eine elektronische Agenda, und darin herrscht absolutes Chaos. Ich bin immer wieder selbst überrascht, dass ich keine Termine verpasse – obwohl: Letztes Jahr hatte ich gleichzeitig einen Termin in Zürich und einen in Köln vereinbart, zum Glück konnte ich den einen in letzter Sekunde verschieben … Werde ich für eine Lesung gebucht, schreibe ich das Datum sofort in die Agenda, ohne dass ich die Uhrzeit schon kenne. Daher steht dann da eine Fantasiezeit. Weil ich es meist vergesse, den Eintrag anzupassen, muss ich nicht selten im Internet nach meinen eigenen Lesungen googeln. Ich glaube, ich bin der personifizierte Albtraum einer Zeitmanagement-Expertin. Private Termine mache ich meist kurzfristig ab. Das Beste an meiner Agenda ist, dass sie meine zwei verschiedenen Leben widerspiegelt: Es gibt Wochen, da habe ich fast jeden Abend eine Lesung – dann folgen jeweils drei bis fünf Monate, in denen kein einziger Termin eingetragen ist. Dann kopple ich mich ab von der durchgeplanten Welt und schreibe meine Bücher. Eine leere Agenda zu haben, ist ein grossartiges Gefühl!»
Vanessa Kammermann, Gründerin Wow-Museum
«Ich habe drei unterschiedliche Kalender: Einen ausgedruckten Wochenkalender zu Hause, auf dem die Schwimm- und Handballtrainings meiner vier Kinder notiert sind. Einen Apple-Kalender für meinen Mann, für mich und unseren ältesten Sohn, der schon ein Smartphone hat. Und eine digitale Geschäftsagenda. Diese drei Kalender zu synchronisieren, habe ich bislang leider noch nicht geschafft.»
Valentin Landmann, Anwalt
«Ich wollte meine Papieragenda lange nicht aufgeben, denn ich bin ein IT-Trottel. Es war ein Buch mit einer Ledereinfassung, etwa so dick wie ein grosser Roman, und ich habe gerne Bemerkungen hineingekritzelt. Da meine Kanzlei grösser wurde, bin ich vor etwa zehn Jahren eingeknickt. Einen Termin habe ich sowohl mit der Papieragenda als auch mit dem digitalen Kalender noch nie verpasst. Ich schreibe auch Dinge wie ‹Heute Verabredung mit Mausi› hinein. Irgendwie könnte ich einstellen, dass das Sekretariat dies nicht sieht. Doch dazu bin ich zu wenig begabt. Und es ist mir auch vollkommen wurst.»
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