Teures Leben in Zürich43 Franken für Müesli: Hier ist Zürich richtig teuer
Die teuerste Stadt der Welt? Für Zürcher nichts Neues!
Die Zeitschrift «The Economist» fand in einem Städtevergleich heraus, dass Zürich die teuerste Stadt der Welt ist. Ha! Als wüssten die Zürcherinnen und Zürcher das nicht schon längst.
In dieser nicht repräsentativen Liste haben wir einige Extrembeispiele aufgelistet. Ob heisse Schoggi, ein kühles Bier oder einfach nur ein Brot: Sehen Sie selbst, was Sie sich bald nicht mehr werden leisten können.
Trinken
Wenn man am Hauptbahnhof Durst hat und nicht in der Kälte stehen möchte, dann passiert es durchaus, dass man sich in den Schweizerhof gleich am Bahnhof setzt, quasi zwecks Zeitvertreib. Und wenn man dann das Günstigste auf der Karte bestellen möchte, ein kleines Mineralwasser nämlich, werden dafür 9.50 Franken fällig.
Zu Recht möchte man entgegnen, dass für so einen Preis doch ein Bier drinliegen müsste! Nun, wenn Sie ein Craft-Beer-Liebhaber sind (für alle anderen: Craft Beers sind traditionelle, in kleinen Mengen gebraute Biere), werden Sie enttäuscht werden. Je nach Sorte zahlen Sie bei der Bierbar The International im Kreis 5 zwischen 11 und 13 Franken für 3 dl.
Es geht aber auch günstiger: Im Café Felix beim Bellevue bezahlen Sie für eine Stange «nur» 7 Franken. Dafür müssen Sie bei der Trinkschokolade für 9.20 Franken die Spendierhosen anziehen.
Essen
Es gibt teuer, und es gibt frech. Manche würden die Preise in der Hipster-Bäckerei John Baker wohl der zweiten Kategorie zuordnen. Oder um es mit den Worten einer Tochter eines Kollegen zu sagen: Um sich hier ein Frühstück leisten zu können, muss man eine Niere verkaufen. Eine Portion Birchermüesli kostet 11 Franken, ein Croissant 3 Franken und ein Roggensauerbrot ebenfalls 11 Franken.
Oder darf es doch lieber ein Granola-Knuspermüesli (900 g) für 43 Franken von der Manufaktur Tiny Factory sein?
Wer das Gefühl hat, in der Agglo sei das Leben günstiger, den müssen wir an dieser Stelle enttäuschen. Die Pizzeria San Gennaro, die kürzlich nach Schlieren gezogen ist, hat kurz davor ihre Preise noch so richtig raufgeschraubt. Die Thon-Pizza Ischia, die im November 2022 noch 27.50 Franken kostete, gibts heute für stolze 38 Franken.
Nicht mal mehr auf die sonst als Arme-Leute-Essen bekannte Spezialität, den Döner, ist Verlass. In Dietlikon bezahlt man bei Adam’s Döner für einen hundskommunen Dürüm Classic 17.90 Franken. Immerhin: Es ist ein Steak-Döner. Doch der ist alles andere als üppig gefüllt. Dafür kostet ein Zuschlag Fleisch (40 g) bescheidene 5 Franken.
Sport
Meine Mutter sagte immer: Für Sport brauchst du kein Geld. Nun, wer dem Hype um die neue Sportart Padel (eine Mischung aus Squash und Tennis) folgt, sollte jetzt ganz stark sein. Eine Stunde in der PDL-Halle in Schlieren macht dann 68 Franken.
Etwas günstiger fährt man in der Yakin-Arena in Oberengstringen: Dort kostet eine Stunde «nur» 50 Franken. Zum Vergleich: Bei den Kollegen in Basel bezahlt man zwischen 20 und 36 Franken.
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