Umbauprojekt in ZürichDie Dolder-Waldhaus-Türme bleiben – und werden zu Wohnungen
Für 62 Millionen Franken soll aus dem ehemaligen Hotel eine Wohnsiedlung werden. Doch die verhassten Betonklötze bleiben stehen.
Die Dolder Hotel AG, zu der auch das bekannte Dolder Grand gehört, versucht ein weiteres Mal, das einstige Hotel Dolder Waldhaus zu modernisieren. Wie die NZZ am Freitag berichtet, sei ein Baugesuch veröffentlicht worden, welches zeigt, was die Firma mit dem Areal vorhat.
Konkret sollen die drei Betontürme auf der anderen Seite der Dolderbahn um eine Villa mit vier Wohnungen ergänzt werden. Die Türme sollen stehen bleiben – aber zu Wohnblocks umgebaut werden. 83 Studios und Wohnungen unterschiedlicher Grössen sollen darin entstehen.
Zudem sollen die Konstruktionen zu Füssen der Hochhäuser abgerissen und durch neue Flachbauten ersetzt werden. Darin sind ein Restaurant, eine Panoramaterrasse sowie eine Co-Working-Fläche mit Mehrzweckraum vorgesehen. Die Kosten des gesamten Projektes belaufen sich auf über 62 Millionen Franken.
Die Türme sollen bleiben
Brisant ist vor allem, dass die drei Betontürme erhalten bleiben sollen. Sie stammen aus der Zeit, als grosse Hotelkomplexe in Mode waren.
Zu jener Zeit herrschte in Zürich ein Mangel an Hotelzimmern. Die Betonblocks mit ihren 170 Betten versprachen Abhilfe für dieses Problem. Sie wurden 1975 eingeweiht. In Adlisberg, wo die Betonklötze heute stehen, konnte man sich aber nie richtig mit dieser Architektur – und vor allem auch nicht mit der braunen Farbe der Hochhäuser – anfreunden.
Entsprechen wurden schon kurz nach der Jahrtausendwende Abrisspläne vorgestellt. 2016 hätten die ersten Abbrucharbeiten beginnen sollen. Doch es folgten Rekurse, 2017 wurde das Vorhaben auf Eis gelegt. Aus den Türmen wurde eine Unterkunft für Studierende.
Bis 2019 hätte die Zwischennutzung bleiben sollen. Der Umbau musste aber erneut verschoben werden. Einerseits, weil die Nachfrage nach Hotelbetten unterdessen zurückgegangen war. Andererseits, weil der Haupteigentümer Urs E. Schwarzenbach in einen Streit mit den Zürcher Steuerbehörden verwickelt war.
Schwarzenbach hat seine Steuerschulden inzwischen beglichen. Und es sieht ganz danach aus, als würde aus der ewigen Zwischennutzung des Dolder Waldhaus nun doch ein eigenständiges Projekt werden.
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