Nur noch im SchritttempoZürich bremst E-Trottis aus
Im Niederdorf und in der Altstadt werden die Geräte neu automatisch abgebremst – vorerst versuchsweise. Ausserdem sind vordefinierte Parkflächen geplant.
In Zürich stehen rund 4000 E-Scooter herum, oft an unmöglichen Orten. Und wenn sie durch die Stadt düsen, sorgen sie für Ärger und gefährliche Situationen.
Die Stadt Zürich will offenbar mehr Ordnung und Sicherheit bei den E-Trottinetten. Sie lässt die Trottinette in einem Versuch nun seit einigen Monaten automatisch auf Schritttempo abbremsen, sobald sie in eine Fussgängerzone fahren. Das ist zum Beispiel im Niederdorf, im Altstadtquartier rund um St.Peter oder ein Teil des Platzspitzes der Fall. Das sagte Nadja Häberli von der Dienstabteilung Verkehr am Mittwoch gegenüber dem SRF.
Möglich ist dieses automatische Abbremsen auf drei bis fünf Stundenkilometer, weil der Standort eines E-Trottinetts genau aufgezeichnet wird. Auch abgestellt werden dürfen die E-Scooter in diesen Zonen nicht.
Trottis dürfen bald nicht mehr einfach überall stehen
Zürich ist nicht die einzige Stadt, die auf automatisches Abbremsen setzt. Auch in Paris drosseln E-Scooter ihr Tempo, wenn sie in der Nähe von Parks und Schulen benutzt werden.
Eine zweite Massnahme, die aber erst noch in Planung ist, soll etwas mehr Ordnung ins Zürcher Stadtbild bringen. Die Stadt will vordefinierte Abstellflächen für E-Trottinetts markieren. Ziel ist es, dass nicht an jeder Ecke ein solches Gefährt steht.
Es kommt immer wieder zu Unfällen
In Zürich kommt es immer wieder zu Unfällen mit den Trottis. Die meisten verunfallen in der Nacht und am Wochenende – viele sind betrunken.
Im Jahr 2020 zählte die Stadt 74 Unfälle mit E-Trottis, das sind 27 mehr als 2019. Bei 40 Unfällen handelte es sich um Stürze. In 8 Fällen stiessen E-Trottinett-Fahrende mit Fussgängerinnen zusammen, 26-mal mit anderen Fahrzeugen. 12 Trotti-Lenkerinnen zogen sich bei diesen Unfällen schwere Verletzungen zu, 48 leichte.
Die nationale Beratungsstelle hat im letzten Jahr verschiedene Massnahmen gegen die Trotti-Kollisionen vorgeschlagen: freiwillige Fahrkurse, Polizeikontrollen, das Tragen von Helmen.
SDA/lia
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