AboFalsche AbrechnungenZürcher Unispital muss wegen Herzklinik Millionen bezahlen
Eine Untersuchung bestätigt systematisch zu hohe Honorare für Arztgespräche. Das Unispital reicht Strafanzeige ein. Interne Mails zeigen: Die Praxis war seit Jahren bekannt.
Die Klinik für Herzchirurgie am Zürcher Universitätsspital (USZ) hat über Jahre hinweg simple Arztvisiten auf der Intensivstation als teure «interdisziplinäre Arztgespräche» abgerechnet. Zu Unrecht. Ein Untersuchungsbericht einer externen Anwaltskanzlei bestätigt jetzt Recherchen dieser Zeitung. Die Leistung sei «systematisch bei allen zusatzversicherten Patientinnen und Patienten» verrechnet worden, teilt das USZ am Dienstag mit. Die Ärzte, in deren Namen die entsprechenden Gespräche abgerechnet wurden, wussten meist nichts davon. Formell in der Verantwortung standen damals der Klinikdirektor, Francesco Maisano, sowie der damalige Klinikmanager.