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Zürcher Kantonsrat für Unterstützung
Adoptierte sollen bei der Herkunftssuche mehr Hilfe erhalten

Fehlende, unvollständige oder gefälschte Dokumente erschweren Menschen, die vor Jahrzehnten adoptiert wurden, die Suche nach ihrer Herkunft. Der Kanton Zürich soll Betroffene künftig stärker unterstützen. (Symbolbild)

Der Kanton Zürich soll adoptierte Menschen stärker bei der Klärung ihrer Herkunft unterstützen. Dies forderten am Montag verschiedene Kantonsrätinnen und Kantonsräte im Rahmen der Debatte zu einem Vorstoss zum Thema.

Bei Adoptionen von Kindern aus dem Ausland zwischen den 1970er und 1990er-Jahren kam es zu zahlreichen Fällen von Kinderhandel und anderen Unregelmässigkeiten. Gefälschte oder fehlende Dokumente erschweren den Betroffenen die Suche nach ihrer Herkunft und Identität.

Der Zürcher Kantonsrat beschäftigte sich an seiner Sitzung am Montag im Rahmen der Beantwortung einer dringlichen Interpellation von SP, EVP, Grünen und AL mit dem Thema. Regierungsrat Mario Fehr (parteilos) erläuterte stellvertretend für die zuständige Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) das Vorgehen des Kantons Zürich in solchen Fälle und die Hilfsangebote für Betroffene.

Studie in Auftrag gegeben

Der Regierungsrat will laut Fehr zunächst die Resultate einer zusammen mit dem Kanton Thurgau in Auftrag gegebenen Studie abwarten. Diese sollen bis im Herbst vorliegen. Danach werde man allfällige Empfehlungen prüfen.

Erstunterzeichnerin Sibylle Marti (SP, Zürich) war mit den Antworten nur teilweise zufrieden und wünschte sich «mehr Interesse und Engagement» des Regierungsrats. Zürich als grösster Kanton, in dem mutmasslich viele Betroffene lebten, solle unter den Kantonen den Lead übernehmen statt abzuwarten.

Mit der Debatte im Kantonsrat zu den Antworten des Regierungsrats gilt der Vorstoss als erledigt. Das Thema dürfte den Kanton Zürich jedoch weiterhin beschäftigen.

Vergangenen Freitag hat sich Bundesrat Beat Jans (SP) mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone zur Organisation der Herkunftssuche ausgetauscht. Im Fokus standen Versäumnisse der Behörden bei internationale Adoptionen zwischen den 1970er und 1990er Jahren. Erste Entscheide sollen an einem Strategietag im Herbst 2024 getroffen werden.

SDA/lop