Problematische Corona-AussageZürcher Impfchef sprach von «gutmütiger Diktatur»
Gegenüber dem «ZDF Auslandsjournal» liess sich Peter Indra zu einer fragwürdigen Aussage hinreissen. Nun bedauert er seine Wortwahl als «unglücklich».

Es ist ein 10-Sekunden-Statement in einer längeren Reportage im «Auslandsjournal» des deutschen Fernsehens ZDF über die Corona-Situation in der Schweiz. Diese fokussiert vor allem auf die Massnahmengegner. Doch die kurze Aussage von Peter Indra, dem Zürcher Impfchef, hat es in sich.
Thema ist die tiefe Impfquote in der Schweiz, worauf Indra in die Kamera sagt: «Im Grunde genommen ist in einer Pandemie eine gutmütige Diktatur eine gute Art und Weise, um die Pandemie zu bewältigen. Weil manchmal braucht es auch zentralistische Entscheide, die umgesetzt werden.»
Gesundheitsdirektion relativiert
Weiter ausgeführt wird Indras Aussage nicht, der Beitrag lässt das heikle Statement so stehen. Damit bleibt zurück, dass der Zürcher Impfchef der Herrschaftsform Diktatur etwas Positives abgewinnen kann.
Entsprechend wurde die Aussage von verschiedenen Medien aufgenommen. Die Kommunikationsabteilung der Gesundheitsdirektion relativierte in der Folge die Aussage. Gegenüber von «20 Minuten» liess sie verlauten, dass es Indra darum gegangen sei zu erklären, dass es in einer weltweiten Krise zentral gesteuerte Entscheide brauche, die schweizweit umgesetzt werden müssten.
Eine Woche Schweigen bis zur Stellungnahme
Indra selbst liess nach der Ausstrahlung des ZDF-Beitrags eine Woche verstreichen, ehe er Stellung nahm. «Ungeachtet dessen, dass meine Aussage aus dem Kontext gerissen wurde, war meine Wortwahl unglücklich und nicht korrekt. Ich würde diese Aussage nicht mehr so machen. Ich wollte lediglich aufzeigen, dass für eine wirksame Pandemiebewältigung bestimmte Massnahmen schweizweit gelten und durchgesetzt werden sollten», liess er sich im «Blick» und in der NZZ zitieren.
Auf Anfrage dieser Zeitung wollte die Gesundheitsdirektion nichts zu den bereits getätigten Äusserungen hinzufügen.
ebi
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