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Präsenzunterricht am Gymi
Zürcher Bildungsdirektorin kritisiert strenge Regeln für Schulen

Mittelschülerinnen und -schüler haben ab dem 8. Juni im Kanton Zürich wieder Präsenzunterricht – vorerst allerdings nur in Halbklassen.

Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) hat sich am Freitagmorgen an einer Medienkonferenz negativ über die Vorgaben des Bunds geäussert: «Sie sind so einschneidend, dass wir an den Mittel- und Berufsfachschulen ab dem 8. Juni nur einen reduzierten Präsenzunterricht anbieten können.» Angesichts der Lockerungen in zahlreichen anderen Bereichen sei dies unverständlich.

Sie wolle sich als Bildungsdirektorin und Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) deshalb beim Bundesrat dafür einsetzen, dass alle Bildungsinstitutionen schnellstmöglich zum Normalbetrieb zurückkehren können. «Alle Kinder und Jugendlichen sollen wieder einen normalen Alltag haben», sagte sie.

Jugendliche müssen Abstand halten – Kinder nicht

Gemäss Vorgaben des Bunds müssen die Jugendlichen und Lehrpersonen der nachobligatorischen Schulen untereinander zwei Meter Abstand halten. Zudem gilt ein Richtwert von vier Quadratmetern pro Person in Unterrichtsräumen. An den Mittel- und Berufsfachschulen können diese Vorgaben in der Regel nur eingehalten werden, wenn in Halbklassen unterrichtet wird.

Konkret werden sich die Halbklassen tageweise alternierend im Präsenzunterricht abwechseln, wie Niklaus Schatzmann, der Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts, erläuterte. An Tagen ohne Präsenzunterricht gelte selbstorganisiertes Lernen. Diese Form sei gut umsetzbar, da die Lehrpersonen Präsenz- und Fernunterricht nicht kombinieren müssten.

Für das Untergymnasium gilt ab dem 8. Juni der volle Präsenzunterricht. Bei den Schülerinnen und Schülern dieser Altersstufe ist das Ansteckungsrisiko geringer als bei den Jugendlichen ab 16 Jahren und den Erwachsenen.

Maturanden als Tutoren einsetzen

Ein spezielles Konzept hat man sich für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen überlegt. Das sie ja Corona-bedingt keine Maturaprüfung ablegen, sollen sie im Hinblick auf ihre jeweilige Studienrichtung die fachlichen Kompetenzen festigen können.

Ausserdem will man die Schülerinnen und Schüler als Tutoren in den unteren Klassen einsetzen. Dort könnten sie ihr Wissen zeigen, die Sozialkompetenzen stärken, und gleichzeitig verhelfe ihnen das zu einem positiven Abschluss der Schulzeit.

Noch nicht restlos geklärt ist, wie die Abschlussveranstaltungen für die Maturandinnen und Maturanden aussehen sollen. Bis anhin sei man davon ausgegangen, dass diese klassenweise stattfinden müsse. Mit den am Mittwoch kommunizierten Lockerungen des Bundesrats seien nun wieder Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen möglich.

Nur wenige Ausfälle bei Lehrpersonen

Auf der Primar- und Sekundarstufe hat der Präsenzunterricht am 11. Mai in reduzierter Form wieder gestartet. Marion Völger, die Chefin des Volksschulamts, zog am Freitag eine positive Bilanz zu den vergangenen drei Wochen. Die Freude aufseiten der Schüler und Lehrerinnen, zum Präsenzunterricht zurückkehren zu können, sei gross gewesen.

Die Befürchtung, 10 bis 20 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer könnten nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, weil sie zu einer Risikogruppe gehören, habe sich nicht bestätigt. Lediglich 250 Lehrpersonen – das entspricht einem Anteil von 1,5 Prozent – hätten sich gemeldet.

Am 8. Juni wird neben dem Untergymnasium auch die Volksschule wieder den Vollbetrieb aufnehmen. Die Klassengrössen sind nicht mehr auf 15 Schülerinnen und Schüler limitiert. Gleichzeitig gilt auch in der schulergänzenden Betreuung wieder das vollständige Angebot. Nicht durchgeführt werden hingegen Klassenlager, Schulreisen und klassenübergreifende Projektwochen.

Unverändert bleibt die Situation an den Hochschulen: Dort wird der Fernunterricht bis zum Ende des Semesters fortgeführt.

SDA/pag