Zürcher Agroscope-Standorte scheinen gerettet
Der politische Druck aus Zürich hat gewirkt. Der Bund hat die Zentralisierung von Agroscope vorderhand auf Eis gelegt.
Es ist ein positives Signal aus Bundesbern für Wädenswil. Wie der Bundesrat ankündigt, ist er bereit, von der Zentralisierung der sieben Agroscope-Standorte in Posieux FR abzusehen. Auch der Standort in Wädenswil wäre damit gerettet. Dies geht aus der Stellungnahme des Bundesrats zu einer Motion der nationalrätlichen Finanzkommission hervor, die er am Freitag veröffentlicht hat.
Im Frühjahr war bekannt geworden, dass der Bundesrat die sieben Agroscope-Standorte in Posieux im Kanton Freiburg konzentrieren wolle. Das hätte das Aus für die Zürcher Standorte Reckenholz und Wädenswil bedeutet. Die Zentralisierungspläne sind aber auf Widerstand gestossen. In ihrer Motion hat die Finanzkommission den Vorschlag eingebracht, landwirtschaftliche Forschung nicht nur am zentralen Forschungscampus in Posieux, sondern auch in zwei regionalen Forschungszentren in der Deutsch- und der Westschweiz und in dezentralen Forschungsstationen zu betreiben. Wie der Bundesrat nun festhält, sei dieser Vorschlag ein «erfolgversprechender Kompromiss».
«Happy bin ich noch nicht»
«Das ist ein Teilerfolg für Wädenswil», sagt der Wädenswiler Stadtpräsident und Nationalrat Philipp Kutter (CVP). «Happy bin ich allerdings noch nicht.» Denn es sei erst klar, dass der Standort Wädenswil erhalten bleibe. Aber noch nicht, wie er ausgestattet werde, wie viele Leute hier arbeiten würden, ob Wädenswil ein bestimmtes Forschungsthema zugewiesen werde.
Der Kompromiss hatte sich abgezeichnet, hatte sich Bundesrat Schneider-Ammann (FDP) doch bereits in diesem Sinn verlauten lassen. Nun stützt der Gesamtbundesrat diese Haltung.
Für Kutter deutet vieles darauf hin, dass Zürich Reckenholz die Deutschschweizer Forschungsstation wird – und Wädenswil eine Aussenstation. Damit könnte er leben. «Das ist heute schon ein Stück weit der Fall.»
Trotzdem will er in der Causa Agroscope weiter im Gespräch bleiben. Denn er ist der Überzeugung, dass die Quadratur des Kreises möglich ist, mit gleich vielen Mitteln mehr Forschung zu erhalten: nämlich durch Kooperationen etwa mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften oder der ETH.
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