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Regierungsrat setzt sich in Bern für Zürcher Agroscope-Standorte ein

Ob der Agroscope-Standort in Wädenswil tatsächlich dereinst geschlossen wird, entscheidet der Bund im Sommer.
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Wädenswils Stadtpräsident Philipp Kutter (CVP) ist zufrieden. Er hat sein Ziel erreicht: den Zürcher Regierungsrat dazu zu bringen, sich aktiv für den Erhalt der Zürcher Agroscope-Standorte – also Wädenswil und Zürich Reckenholz – einzusetzen. Wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte, nimmt er das dringliche Postulat «Rettungsplan für die landwirtschaftliche Forschung im Kanton Zürich» entgegen, welches Kutter und zwei Mitunterzeichner Mitte März eingereicht haben.

Dies, nachdem bekannt geworden war, dass der Bund prüft, die Forschungsanstalt Agroscope mit schweizweit sieben Standorten in den nächsten zehn Jahren im freiburgischen Posieux zu zentralisieren – und 20 Prozent des Budgets einzusparen.

Wie der Regierungsrat in seiner Mitteilung schreibt, könnten verschiedenste Forschungsthemen an der Universität Zürich und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) nur dank der Nutzung der Infrastruktur und des wissenschaftlich qualifizierten Personals von Agroscope bearbeitet werden. Zudem sei landwirtschaftliche Forschung immer auch standortgebunden – was Agroscope für die Uni und die ZHAW zu einer unverzichtbaren Partnerin in Forschung und Lehre mache. Auch sei der Transfer von Forschungserkenntnissen in die Praxis wertvoll. Er will darum das Gespräch mit dem Bund suchen und Kooperationsmöglichkeiten näher prüfen.

Nicht nur die Kosten im Blick

Marco Pezzatti, Leiter des Zürcher Amts für Landschaft und Natur, bestätigt, es gehe dem Regierungsrat darum, möglichst beide Zürcher Standorte zu erhalten. «Das ist natürlich eine Maximalforderung.» Vertreter des Kantons hätten bereits an einem ersten, vom Bund organisierten Treffen in dieser Angelegenheit teilgenommen. «Der erste Workshop hatte den Charakter einer Chropfleerete», sagt Pezzatti. Zwei weitere Treffen seien für Mai und August geplant.

Pezzatti ist zuversichtlich, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Weite Kreise im Kanton Zürich, ja der Ostschweiz, seien sich einig, dass eine radikale Restrukturierung nicht der richtige Weg sei. Weiter ist Mitte der Woche bekannt geworden, dass die Wirtschaftskommission des Nationalrats sich ebenfalls für einen Marschhalt ausspricht. Für die Restrukturierung solle der Bund mit den Kantonen und den relevanten Ansprechgruppen eine Strategie erarbeiten.

Eine neue Strategie erhofft sich auch Philipp Kutter. Eine, die nicht nur die Kosten im Blick hat, sondern auch den Nutzen standortgebundener Forschung für die Landwirtschaft. Er sagt: «In Wädenswil funktioniert der Wissenstransfer zwischen Forschung und Landwirtschaft gut.» Erkenntnisse zur Kirschessigfliege flössen sofort in die Weiterbildung der Obstbauern. «Wenn die Agroscope in Wädenswil wegfällt, fehlt ein wichtiger Pfeiler in diesem Netz.»