ZSC-Sieg bei AjoieDas erwartete Geknorze – mit Zürcher Happy End
Der ZSC dominiert das Spiel beim Tabellenletzten, er muss aber dennoch im Schlussdrittel einen 1:2-Rückstand zu einem 4:2 umdrehen.

Am Ende war doch noch alles standesgemäss. 4:2 Tore, gar 42:16 Torschüsse. Die ZSC Lions waren beim abgeschlagenen Tabellenletzten ohne Frage der verdiente Sieger. Und dennoch kamen die Zürcher erst über einen Umweg zu den drei Punkten.
Aus der zweiten Pause kamen sie geladen und vor allem mit einem schwer erklärbaren 1:2-Rückstand aufs Eis. Headcoach Marc Crawford hatte Umstellungen vorgenommen und wohl das eine oder andere deutliche Wort verwendet gehabt. Denn nun war die zuvor trotz klarem Plus an Spielanteilen häufig vermisste Dringlichkeit im Zürcher Spiel.
Nach nur 59 Sekunden stocherte Jesper Frödén den Puck zum 2:2 ins Tor, es war der Anfang vom Ende des bis zu jenem Zeitpunkt tapfer kämpfenden, aber spielerisch limitierten HC Ajoie. Verteidiger Yannick Weber mit einem spektakulären Vorstoss erzielte neun Minuten später das Zürcher Siegtor, Derek Grant nach wunderbarer Vorarbeit Sven Andrighettos sorgte kurz danach für das Endresultat.
Ajoie ärgert zuhause alle
Dass das Spiel für den ZSC trotz scheinbar klarer Ausgangslage ein Geknorze werden würde, überraschte nicht wirklich. Denn zuhause hatte Ajoie bislang jeden Gegner mindestens ärgern und in ein Geduldsspiel lullen können. Die Resultate in der Heimarena des Tabellenletzten, wenn man das 6:5 gegen Biel ausklammert, lauteten bislang so: 2:1, 1:2, 0:3, 1:3, 1:2. Jedes Team hatte sich in Pruntrut schwer getan, auch jene, die sich irgendwie zu einem Sieg hatten durchwursteln können.
Der ZSC nahm dieses Geduldsspiel von Beginn weg an, er tat das zunächst einigermassen zufriedenstellend. Der HC Ajoie nahm an der Partie kaum teil, er spielte quasi Boxplay bei Vollbestand. Und er wartete auf Konter, zu denen er nur sehr selten kam und die er allesamt unsauber und ohne Abschluss zu Ende spielte.

Die Lions belagerten das Tor von Damiano Ciaccio und belohnten sich für ihre Beharrlichkeit mit dem 1:0 nach 16 Minuten. Es passte zum Spiel, dass es ein Treffer der hässlichen Sorte war – ein «reingewürgter» Puck, ein Tor, das von den Schiedsrichtern erst nach knapp vier Minuten Videostudium validiert werden konnte. Die Zürcher schienen auf Kurs. Doch dann kassierte der ZSC fünf Sekunden vor Ende des Startdrittels komplett aus dem Nichts das 1:1 – und damit begann ein neues Spiel.
Nun enttäuschte der ZSC bis zur zweiten Pause. Hatte der entgegen dem Spielverlauf kassierte Ausgleich bereits gereicht, dass die Lions ins Taumeln geraten würden? Als Ajoie nach 26 Minuten nach nur zehn Sekunden Powerplay sogar in Führung ging, hatte das Heimteam bereits eine Minute zuvor zwei Mal das 2:1 nur hauchdünn verpasst gehabt.
Nun war der ZSC definitiv im Geknorze angekommen. Er dominierte zwar auch nach 40 Minuten die Torschussstatistik (26:12) und war gefühlt fast ständig in Puckbesitz. Doch den für die Wende nötigen Effort demonstrierte er erst im Schlussdrittel.
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