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ZSC Lions gewinnen Champions League
«Wer dieses Spiel nicht gesehen hat, hat etwas verpasst»

ZURICH, SWITZERLAND - FEBRUARY 18: Captain Patrick Geering of ZSC Lions (C) lifts the trophy during the victory ceremony after the Champions Hockey League Final 2025 between ZSC Lions Zurich and Farjestad Karlstad at Swiss Life Arena on February 18, 2025 in Zurich, Switzerland.  (Photo by Daniela Porcelli/Getty Images)
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In Kürze:
  • Die ZSC Lions schlagen Färjestad im Final der Champions League 2:1.
  • Sven Andrighetto ist der Matchwinner im grossen Spiel.
  • Auch durch eine Magen-Darm-Grippe liessen sich die Zürcher nicht stoppen.
  • Coach Marco Bayer dachte in der Stunde des Triumphs an Vorgänger Marc Crawford.

Am Tag vor dem Champions-League-Final schwante ZSC-Teamarzt Gery Büsser Böses. Ein halbes Dutzend der Zürcher Spieler lag mit einer Magen-Darm-Grippe im Bett, einige andere waren sonst angeschlagen. Aber, o Wunder: Am Dienstagabend waren sie alle wieder fit. Oder zumindest einsatzfähig. Grosse Spiele sind eben die beste Medizin.

Ein Zürcher Verteidiger musste sich in einer Pause des Finals übergeben, doch er biss sich durch. Und dann hatten die ZSC Lions ja noch Simon Hrubec, der den Vorsprung in der turbulenten Schlussphase festhielt und bei den Festivitäten danach den mächtigen Pokal. Keiner seiner Teamkollegen wagte es, diesen dem Tschechen streitig zu machen.

Keine ausgelassene Feier – noch nicht

Die Feier war nach dem hart erkämpften 2:1 über Färjestad nicht so ausgelassen wie nach dem 2:0 im siebten Playoff-Finalspiel gegen Lausanne. Die Zürcher Helden wirkten müde. Vielleicht werden sie erst im Sommer, wenn sie an einem Strand liegen oder in den Bergen ausspannen, so richtig realisieren, was sie geschafft haben.

«Wir haben eine extrem harte Phase hinter uns», sagte Coach Marco Bayer. «Wir hatten Kranke, Verletzte, konnten praktisch nie mit dem vollen Kader spielen. Aber wenn wir alle an Bord haben, sind wir stark. Das hat man jetzt gesehen. Und es war wunderschön, zu erleben, wie solidarisch die Mannschaft aufgetreten ist. Wer dieses Spiel nicht gesehen hat, hat etwas verpasst. Das war europäisches Topniveau mit einer unglaublichen Intensität.»

Trainer Marco Bayer von den ZSC Lions beim Interview nach dem Eishockey Champions Hockey League Finale gegen Faerjestad BK in Zürich am 18. Februar 2025.

Aus dem starken Kollektiv ragte Sven Andrighetto heraus. Der Flügel schoss im Final seine Tore neun und zehn in der diesjährigen Champions-League-Kampagne und schloss sie mit 22 Punkten (aus 12 Spielen) und als wertvollster Spieler ab.

Als die ZSC Lions 2009 mit einem 5:0 über Magnitogorsk in Rapperswil-Jona erstmals die Champions League gewonnen hatten, hatte das Andrighetto als 15-Jähriger beim Public Viewing im Hallenstadion verfolgt. Diesmal war er mittendrin. «Jetzt haben wir den Kübel wieder nach Zürich geholt», sagte er mit einem breiten Strahlen.

Sven Andrighetto von den ZSC Lions Zürich feiert den Sieg bei der Medaillenzeremonie nach dem Champions Hockey League Finale 2025 gegen Farjestad Karlstad in der Swiss Life Arena in Zürich.

Als Einziger aus dem aktuellen Team war 2009 schon Captain Patrick Geering dabei gewesen. Die ZSC Lions luden die Sieger von damals zum Final gegen Färjestad ein, Ari Sulander reiste sogar aus Finnland an. Auch Geering bekam ein Mail mit der Einladung fürs Essen vor dem Spiel. «Zum Glück landete das Mail im Spam», sagte er schmunzelnd. «Ich glaube, die Jungs hatten auch ohne mich einen guten Abend. Ich war lieber auf dem Eis.»

Coach Marco Bayer vergass in der Stunde des Triumphs seinen Vorgänger Marc Crawford nicht. Der Kanadier hatte in der Altjahrswoche seinen Job wegen eines Burn-outs niedergelegt und erholt sich nun im fernen Vancouver. «Crawford hat einen grossen Anteil daran, was wir heute erreicht haben», sagte Bayer. «Ich durfte im Halbfinal gegen Servette übernehmen. Aber bis da war er in der Verantwortung gestanden. Er hat eine exzellente Vorarbeit geleistet, und wir sind immer noch ab und zu in Kontakt.»

Fans der ZSC Lions Zürich feiern den Sieg gegen Farjestad Karlstad während des Champions Hockey League Finals 2025 in der Swiss Life Arena, Zürich, mit leuchtenden Fackeln und Transparenten.

Obschon es bereits am Samstag mit dem Spiel in Zug weitergeht, dieser Titel müsse gefeiert werden, sagte Bayer. «Jetzt ist der Moment, um schnell Druck abzulassen. Auch ich werde ein, zwei Bierchen trinken.» Die Spieler haben am Mittwoch und Donnerstag frei, am Freitag geht es wieder an die Arbeit. «Die Reise geht weiter», sagte Bayer. «Wir wollen noch Rang 1 in der Meisterschaft, um eine gute Ausgangslage fürs Playoff zu haben.»

2009 gelang es den ZSC Lions nicht mehr, nach dem Champions-League-Titel nochmals die Spannung aufzubauen. Sie scheiterten als Zweite der Qualifikation im Viertelfinal mit 0:4 an Fribourg. Er werde versuchen, dafür zu sorgen, dass das nicht wieder passiere, sagte Geering.

Sportchef Sven Leuenberger räumte ein, dass es keine einfache Aufgabe sei – und fügte schmunzelnd an: «Aber wir haben ja Anfang Saison gesagt, dass wir dieses Jahr zwei Titel gewinnen möchten. Stand jetzt sind wir immer noch im Rennen.» 

Sven Leuenberger, Sportchef der ZSC Lions, bei der Eishockey Champions Hockey League Finale in Zürich am 18. Februar 2025.

Die Champions-League-Titel von Servette und den ZSC Lions würden für die Schweizer Liga sprechen, sagte Leuenberger. Er zeigte sich beeindruckt von der Physis der Spieler Färjestads und lobte die geschlossene Teamleistung seiner Zürcher: «Heute lief der Puck für uns. Aber wir haben uns unser Glück auch verdient.»