Dank später Malgin-DoubletteEin wilder Ritt der ZSC Lions zum Heimsieg
Der Meister ist beim 5:4-Overtimesieg gegen Ambri noch weit von seiner Bestform entfernt. Doch als die Niederlage droht, schaltet er einen Gang hoch.
Von der Perfektion des siebten Finalspiels, als sie Lausanne kaum Chancen zugestanden hatten und den Meisterpokal mit einem 2:0 an sich rissen, waren die ZSC Lions bei ihrem Heimdebüt 143 Tage später weit entfernt. Er hätte damals gegen die Lausanner während des Spiels Popcorn essen können, so wenig sei er getestet worden, sagte Goalie Simon Hrubec scherzhaft.
Diesmal blieb Hrubec keine Zeit für eine Zwischenverpflegung. Auch den Kebab, der an den Foodständen neu im Sortiment ist, konnte er nicht testen. Denn seine Kollegen liessen gegen ein kämpferisches Ambri fast schon unflätig viele Chancen zu. Die Leventiner, angeführt von Rückkehrer Kubalik, haben in der Offensive nochmals zugelegt und bezwangen Hrubec viermal. Für den ehrgeizigen Tschechen eine seltene Erfahrung. Trotzdem reichte es den Tessinern nur für einen Punkt.
Denn als die ZSC Lions das Spiel zu verlieren drohten, zeigten sie ihre Klasse. Nachdem sie mehrere exzellente Chancen zum 4:4 verpasst hatten, gelang es Malgin in der 59. Minute nach einem Abpraller vor Ambri-Goalie Senn. Hrubec hatte bereits einem sechsten Feldspieler Platz gemacht. Und in der Overtime schossen die Zürcher das Siegtor gleich zweimal: Zuerst traf Balcers (63.), doch der Treffer wurde nach der Coach’s Challenge wegen Offsides aberkannt. So wurde Malgin 21 Sekunden später zum Matchwinner. Diesmal gab es nichts mehr zu diskutieren.
Starker Kukan, fehlerhafter Kinnunen
Lange hatte Malgin unglücklich gekämpft, doch im Finish war er da. Die überragende Figur bei den ZSC Lions war allerdings Kukan, der immer wieder die Angriffe ankurbelte und das 5:4 mit einem brillanten Pass in die Tiefe vorbereitete. Er wusste: Wenn er Malgin schickt, braust der davon. So kam es dann auch.
Sein Meisterschaftsdebüt gab der Finne Kinnunen, der anstelle des überzähligen Lehtonen spielte. Kinnunen versuchte sich immer wieder im Spiel nach vorne einzubringen, machte aber in der Defensive einige Male einen unglücklichen Eindruck. Coach Marc Crawford scheint bei den Ausländern rotieren zu wollen. Das ist wohl auch sinnvoll. Aber vom Rendement eines Lehtonen war Kinnunen weit entfernt.
Und dann gab es ja noch den dynamischen Rohrer, der mit seinen beiden Toren (30., 33.) auf 3:2 stellte. Da wähnte man die Zürcher auf dem Weg zum Sieg, ehe sie bis zur zweiten Pause zweite weitere Tore durch De Luca (38.) und Heed (40.) zuliessen.
Es war ein wildes Spiel, das hin und her wogte und am Schluss in den Zürchern die Sieger fand. Beim 3:1 in Biel sowie nun auch gegen Ambri blieb beim Meister noch vieles Stückwerk. Aber die entscheidenden Spiele um den Meistertitel liegen ja auch noch einige Monate in der Zukunft.
Fehler gefunden?Jetzt melden.