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1:3-Niederlage gegen Manchester City
Die Young Boys verlieren, aber sie begeistern

epa10939455 Manchester City's Erling Haaland (C) in action against YB's Ulisses Garcia (L) and Mohamed Ali Camara during the UEFA Champions League group G soccer match between BSC Young Boys and Manchester City, in Bern, Switzerland, 25 October 2023.  EPA/ANTHONY ANEX

Sieben Minuten sind in der zweiten Halbzeit gespielt, da mischt sich in den Regen, der seit Spielbeginn den Wankdorf-Plastik tränkt, gleich literweise Bier. Dieses fliegt von den Tribünen in Richtung Spielfeld, weil Meschack Elia den Berner Anhang gerade in Ekstase versetzt hat. Mit einem Lupfer über Manchester Citys Goalie Ederson, mit seinem Tor zum 1:1, mit diesem herrlichen Treffer, den vielleicht gar nicht so viele erwartet haben.

Kurz zuvor müssen viele der Bierwerfer gedacht haben, dass es so kommen muss, wie es gegen dieses Team halt kommen muss. Zwei Minuten und fünfzehn Sekunden nach Wiederanpfiff kommt Manuel Akanji, der Schweizer Nationalspieler, nach einer Flanke an den Ball und erzielt das 1:0 für die Engländer. Was sich da nicht erahnen lässt: Akanjis Tor ist der Auftakt zu einer wilden zweiten Halbzeit mit vier Toren.

In der 66. Minute foult Mohamed Ali Camara Rodri im Strafraum. City fordert die Gelbrote Karte gegen den Berner Innenverteidiger, Schiedsrichter Morten Krogh belässt es beim Penalty. Diesen verwandelt Erling Haaland, natürlich er. Es ist das 36. Tor in seinem 33. Champions-League-Spiel, aber nicht sein letztes: Kurz vor Schluss trifft der Norweger mit einem Schlenzer zum 3:1. Damit ist es für ihn doch noch ein standesgemässer Abend, genauso wie für City. Wobei es danach lange nicht ausgesehen hat.

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YB hält mit, YB zeigt eine der besten Leistungen unter Trainer Raphael Wicky. YB begeistert, trotz Niederlage. Das Publikum spendet nach Schlusspfiff Applaus.

Nach 30 Minuten bluten Benitos Knie

Wicky schickt für die grosse Partie praktisch die gleiche Aufstellung aufs Feld wie beim 0:0 gegen Zürich vier Tage zuvor. Die einzige Änderung nimmt er im Sturm vor, wo Cedric Itten für Jean-Pierre Nsame spielt. Auch taktisch vertraut Wicky seiner Idee aus dem letzten Ligaspiel: In einer 4-3-3-Grundordnung ziehen sich die Flügel Elia und Joël Monteiro gegen den Ball oft weit zurück. Gerade Monteiro erweist sich als zweikampfstark, er setzt damit den Ton. Die gewonnenen Duelle werden an diesem lang ersehnten Abend im mit 31’500 Zuschauern ausverkauften Wankdorf fast bejubelt wie Tore.

Es ist so laut wie selten, das Publikum ist da – und die Young Boys sind es auch: Nach 30 Sekunden erobert Monteiro den Ball, Ugrinic zieht ab, Ederson pariert. Es bleibt für lange Zeit der einzige Berner Schuss aufs Tor, und doch muss dem Heimteam nicht Angst und Bange werden. Natürlich, die Gäste sind oft am Ball, die Berner müssen ihren Gegnern nachjagen, sie leiden, sie grätschen, sie kämpfen. Loris Benito stellte sich am Tag vor dem Spiel auf blaue Flecke ein, nach einer halben Stunde bluten seine Knie. Dann setzt er zur Grätsche an und bügelt so einen Fehler von Goalie Anthony Racioppi aus, indem er den Ball Zentimeter vor der Linie klärt. 

epa10939520 YB's Loris Benito (C) and Filip Ugrinic (R) show their disappointment after losing the UEFA Champions League group G soccer match between BSC Young Boys and Manchester City, in Bern, Switzerland, 25 October 2023.  EPA/ANTHONY ANEX

Die Szene ist sinnbildlich: Ist ein Berner ausgespielt, hilft der Nächste aus. So sind sie ein unangenehmer Gegner für den amtierenden Champions-League-Sieger. Dieser kann sich den Ball nicht einfach so zuschieben, wie er sich das gewohnt ist. Daraus resultieren Fehler, Ballverluste, die zu YB-Kontern führen. Beim vorerst aussichtsreichsten kann Lauper nach Pass von Itten auf Ederson losziehen. Doch statt zu schiessen, verstolpert er den Ball. Als er am Boden liegt, steht ihm der Ärger ins Gesicht geschrieben.

Eine Umarmung für Goalie Racioppi

Es sind solche Gelegenheiten, die der Underdog gegen Pep Guardiolas Starensemble eigentlich nutzen muss. Der City-Trainer nimmt zwar gleich sieben Wechsel vor im Vergleich zum Wochenende. Unter anderem nehmen die Stammspieler Kyle Walker, Alvarez, Bernardo Silva oder Phil Foden auf der Bank Platz. Dafür spielen Namen wie Ruben Dias, Mateo Kovacic, der 18-jährige Rico Lewis oder Ederson, der Goalie, der am Wochenende geschont worden ist. Nur, und das zeigt die Dimensionen: Der kumulierte Marktwert der vier beläuft sich auf 138 Millionen Euro.

epa10939256 YB's Ulisses Garcia (2-R) embraces Goalkeeper Anthony Racioppi after for a save during the UEFA Champions League group G soccer match between BSC Young Boys and Manchester City, in Bern, Switzerland, 25 October 2023.  EPA/ANTHONY ANEX

Doch natürlich liegen die Augen der Zuschauer nicht auf ihnen, sondern darauf, was ganz vorne passiert. Auf Haaland, diesem Wunderstürmer; auf Rodri, der in der zweiten Minute knapp vorbei köpfelt und kurz vor Schluss aus bester Position scheitert; auf Jack Grealish, den das Publikum bei jedem Ballkontakt mit Pfiffen eindeckt, vor allem nach einem Rencontre mit Lewin Blum; oder auf Jérémy Doku, den die Berner nie ganz in den Griff bekommen. Etwa in der Szene nach 24 Minuten, als der hervorragende Racioppi gegen Doku auf der Linie pariert.

Der Berner Goalie wird dafür von Kollege Ulisses Garcia umarmt. Es ist nicht die einzige Szene, für die sich die Young Boys gegen dieses Überteam gratulieren dürfen.

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Der Ticker zum Nachlesen:

64' Gelbe Karte YB

Camara holt Grealish von den Beinen, klare gelbe Karte.

63'

Es ist unglaublich laut im Wankdorfstadion. Und YB versteckt sich hier keineswegs. Itten mit einem Flatterball, der Ederson vor so einige Probleme stellt.

63'

Grealish hat sich im Sechzehner selbst an den Arm geschossen, kein Elfmeter. Der VAR schaltet sich denn auch nicht ein.

62'

Blum holt mit letztem Einsatz einen Einwurf heraus, den er gleich selber zur Mitte in den Sechzehner bringt. Grealish klärt, YB moniert ein Handspiel, doch das Spiel läuft weiter.

61'

Nunes zieht aus 17, 18 Metern zentraler Position ab – verfehlt aber das Tor.

Lauper kommt aus rund 20 Metern zum Abschluss, trifft den Ball aber nicht gut.

Was für eine Antwort der Berner auf den Rückstand. Das Wankdorfstadion explodiert nach dem Ausgleich regelrecht.

52' YB gleicht aus

Mit einem Traumpass von Niasse herrlich freigespielt, taucht Elia plötzlich frei vor Ederson auf – und überlobt den City-Goalie herrlich zum Ausgleich.

52'

Akanji mit einem starken Vorstoss und dem Pass zu Haaland. Sein strammer Schuss hält Racioppi ohne Probleme.

48' Tor Manchester City

Manchester City führt! Den Kopfball von Dias pariert Racioppi noch mirakulös – doch dann reagiert Akanji blitzschnell und staubt zur 1:0-Führung ab.

47'

Nunes mit einem ersten Abschlussversuch, der zum Eckball abgelenkt wird. Akanji kommt völlig frei zum Abschluss und setzt den Ball aus spitzem Winkel mit dem Kopf ans Lattenkreuz. Racioppi ist noch dran. Nächste Eckball für die Citizens.

Die zweite Halbzeit läuft

Manchester City hat Anstoss, der Ball rollt wieder.

Die Spieler sind zurück auf dem Spielfeld. Beide Trainer haben noch keine Wechsel vorgenommen.

Je länger das Spiel dauerte, desto dominanter agierten die Citizens. Das Chancenplus konnten die Engländer aber noch nicht in Tore ummünzen. Zwei Mal parierte Racioppi stark, einmal rettete Benito nach einem Fehler seines Schlussmanns auf der Linie.

Pause

Erster Achtungserfolg für die Berner. Zur Pause steht es im Wankdorfstadion 0:0.

45+1

Die Nachspielzeit beträgt mindestens zwei Minuten.

45'

Grealish holt noch einmal einen Eckball für die Engländer heraus. Nunes bringt den Ball zur Mitte, findet mit einer flachen Hereingabe auf Rodri, der direkt abzieht. Racioppi mit einem starken Reflex.

43'

Racioppi! Doku kommt über rechts, zieht in den Sechzehner und schliesst gefährlich ab. Der YB-Goalie aber pariert stark.

39'

Beste Phase der Berner. Zwei Eckbälle in Serie können sie treten. Beim zweiten kommt Itten gar nicht mal so ungefährlich zum Kopfball.

37'

Toller YB-Angriff! Itten leitet Klasse weiter auf Lauper, doch dieser bringt den Ball nicht wie gewollt unter Kontrolle – und deshalb den Ball auch nicht wie gewünscht aufs Tor. «Nur» Eckball für die Berner.