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Riss im Kanton Thurgau
Wolf hat ein Schaf in der Nähe der Zürcher Grenze getötet

Die Rissspuren und Pfotenabdrücke beim getöteten Schaf deuten auf einen Wolf hin. 
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Mitarbeiter der Jagd- und Fischereiverwaltung haben Proben für DNA-Analysen gesichert. Denn in Fischingen im Kanton Thurgau hat wahrscheinlich ein Wolf am Montag ein Schaf getötet. Vor wenigen Tagen wurde in der Region nahe der Zürcher Grenze bereits ein Kalb gerissen.

Auch dort könne ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden, teilte die Thurgauer Jagd- und Fischereiverwaltung am Dienstag mit. Der Fall wird durch das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin in Bern abgeklärt. Die Rissspuren und die Pfotenabdrücke beim getöteten Schaf deuteten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Wolf hin, hiess es. 

Die Tierhalter im Thurgau und im Kanton Zürich wurden per SMS-Alarm vor dem Wolf gewarnt. «Es wird  empfohlen, Nutztiere in den nächsten Tagen während der Nacht einzustallen oder anderweitig zu schützen», hiess es darin.

Im Kanton Zürich tauchten bereits Anfang Jahr Wölfe auf. Einer hatte in Bonstetten im Knonauer Amt 25 Schafe gerissen, ein zweiter wurde im Weiler Gutsch ZG, wenige Kilometer von der Zürcher Kantonsgrenze entfernt, gesichtet

Bisher sind ausschliesslich männliche Wölfe im Kanton Zürich festgestellt worden. «Die Männchen gehen öfter und weiter auf Wanderschaft als die Weibchen», sagte Christian Stauffer dieser Zeitung. Er ist der Geschäftsleiter der Stiftung Kora, die für das Monitoring von Grossraubtieren in der Schweiz zuständig ist. Stauffer hält es aber durchaus für möglich, dass bald auch Wolfsweibchen in die Nähe von Zürich kommen. Denn in den Kantonen Graubünden und Glarus haben sich in den vergangenen Jahren mehrere Rudel gebildet, die Wolfsdichte ist dort inzwischen so gross, dass Jungtiere anderswo ein Revier suchen müssen. «Der Kanton Zürich ist für junge Weibchen ohne weiteres erreichbar», sagte Stauffer. Geeignete Gebiete seien die Region um den Tössstock und der Albis.

Die Geschäftsführerin des Wildnisparks Zürich, Karin Hindenlang Clerc, teilt die Einschätzung von Stauffer: «Ich kann mir vorstellen, dass sich mit der Zeit ein kleines Wolfsrudel auf der Albiskette oder im Tössstockgebiet niederlässt.» Der Wolf brauche einfach ein genügend grosses Rückzugsgebiet, um seine Jungen ungestört aufzuziehen, sagt Hindenlang. 

SDA/tiw