Musik während der Pandemie –

Wo in Zürich bereits Konzerte stattfinden

Im Mehrspur bei der ZHdK gibt es Jazz gemischt mit Postpunk zu entdecken. Und zwei Musiker, welche die Trunkenheit eines Bären vertonen. Live.

Tim Wirth

Publiziert: 27.05.2021, 11:13

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«Heiterer beschwipster Bär am Mittagstisch», auf so einen Songtitel muss man zuerst mal kommen. Doch er passt. Wenn Tome Iliev die Klarinette spielt und Valentin Baumgartner dazu die Gitarre zupft, klingt es anfangs sogar, als sei dieser Bär nicht nur angetrunken, sondern ziemlich voll. Doch wer weiss schon, wie ein Bär seinen Rausch auslebt? Gegen Schluss des Songs scheint dieser Bär dann nachdenklich und suhlt sich in Gitarrenmelancholie. Vielleicht bahnt sich ein Kater an.

Dieses Stück und andere (mit konservativeren Namen) werden Tome Iliev und Valentin Baumgartner als Gaston Duo auf der Terrasse des Mehrspur im Toni-Areal vorstellen. Das Mehrspur ist neben der Roten Fabrik und dem Moods eines der wenigen Lokale in Zürich, das bereits wieder Konzerte veranstaltet.

Tapsig und verspielt

Das Gaston Duo ist nach dem Comic-Helden benannt. Dieser ist als Bürolist bei einem Verlag angestellt. Doch anstatt Leserbriefe zu beantworten, bastelt er, experimentiert oder schläft. Das alles könnte er bestens zu dieser Musik. Iliev und Baumgartner mischen Jazz mit Volksmusik aus dem Balkan und treiben das faule Genie durchs Leben. Nicht immer klingen sie dabei so schrill wie beim Exzess des Bären. «Green Eyes» ist ein Liebeslied für die Freundin des Klarinettisten. Ein wunderschönes, das ohne Stimme auskommt.

Drinnen im Musikclub des Mehrspur stellen Studierende derweil an anderen Abenden ihre Bachelorarbeiten vor. Sie rezitieren keine von Ringklammern zusammengehefteten Papiere, deren Quellenverzeichnisse überwuchern. Sie spielen Konzerte, mischen Jazz mit Postpunk und Rock. Ja: live.

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