«Wir müssen wieder über eine Gemeindepolizei in Langnau diskutieren»
Nach der Massenschlägerei an der Langnauer Chilbi will Gemeinderat Rolf Schatz (GLP) neue Ansätze diskutieren. So werde man im Gemeinderat über Videoberwachungen sprechen und auch eine eigene Polizei soll wieder zur Diskussion stehen.
Rolf Schatz, welche Konsequenzen hat die Massenschlägerei an der Langnauer Chilbi vom letzten Samstag?Rolf Schatz:Wir werden den Vorfall nochmals zusammen mit der Kantonspolizei analysieren. Anzeige werden wir aber nicht erstatten, weil keine Straftat vorliegt. Glücklicherweise wurde bei dem Vorfall niemand verletzt. Dann werden wir auch im Gemeinderat nochmals über das Vorgefallene reden.
Im letzten Jahr wurde die Polizeiverordnung in Langnau so angepasst, dass auch Videoüberwachungen auf dem Gemeindegebiet möglich sind. Bereits am Montag haben sie gegenüber der ZSZ mit dem Gedanken gespielt, ein solches Konzept künftig auch an der Chilbi anzuwenden.Genau. Das ist sicherlich eine Möglichkeit. Wir haben auch sonst in Langnau mit Vandalenakten zu kämpfen. Auf dem Dorfplatz beispielsweise kommt es immer wieder zu Sachbeschädigungen in der öffentlichen WC-Anlage. Oder auch im Parkhaus beim Bahnhof.
Langnau hat keine eigene Gemeindepolizei. Ist das ein Fehler?Wir werden sicherlich auch wieder über eine Gemeindepolizei in Langnau diskutieren müssen. Ein eigener Polizeiposten ist aber mit vielen Kosten verbunden. Und einen Vorfall wie denjenigen an der Chilbi hätten auch die Gemeindepolizisten nicht verhinderen können. Es ist beinahe unmöglich, einen solchen Gewaltausbruch vorauszusehen.
Die Massenschlägerei an der Chilbi fand unter jungen Männern zwischen 15 und 20 Jahren statt. Auch auf dem Dorfplatz sind viele Jugendliche anzutreffen. Fehlt in Langnau ein Rückzugsort für Jugendliche, wie ein Jugendhaus?Wir hatten ein Jugendhaus beim Migros. Das hat nicht funktioniert. In Langnau gibt es in erster Linie drei Gruppierungen. Latinos, Kinder aus dem Balkan und der Schweiz. Wenn eine dieser Gruppierungen in einem Jugendhaus ist, gehen die anderen nicht mehr hin. Wir brauchen einen Platz, der für alle offen ist – hier ist der Dorfplatz geeignet. Er soll ein Begegnungsort sein. Zudem war die eine Gruppe beim Vorfall am Samstag nicht aus Langnau. Wir haben hier also kein Sicherheitsproblem.
Früher war die Chilbi klein und überschaubar. Vor fünf Jahren wurde sie unter Ihrer Federführung grösser. War das der richtige Weg?Auf jeden Fall. Die Langnauer sind stolz auf ihre neue grosse Chilbi. Kleinere Zwischenfälle gab es bereits früher. Und trotz dem traurigen und ärgerlichen Zwischenfall hat mich die Solidarität an der Chilbi sehr gefreut. Als die Schlägerei am Samstagabend direkt vor dem Zelt der Feuerwehr losbrach, holten sie die unbeteiligten Chilbi-Besucher und die Kinder sofort zum Schutz in ihr Zelt.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch