AboGérard Depardieu und sein neuer Film «Umami»«Wir machen schnell, ja?»
Grandioser Schauspieler, Held des europäischen Kinos – Fremdkörper in der heutigen Zeit. Und gar kein Freund von Interviews. Eine nicht ganz einfache Begegnung mit Gérard Depardieu.

Gérard Depardieu ist in Berlin, das Interview findet in der Suite eines 5-Stern-Hotels statt, deren Eleganz dadurch getrübt wird, dass die Fenster auf eine riesige Baustelle gehen. Es ist eiskalt im Raum, weil sich Depardieus Vorliebe für gelegentliche Zigaretten ungut mit der Tatsache paart, dass die Rauchmelder direkt mit der Feuerwehr verbunden sind. Daher wird ständig gelüftet. Hinter den Kulissen ist die Stimmung leicht nervös. Wiederholt wird man darum gebeten, nur Fragen zum neuen Film zu stellen. Ein Kollege habe schon etwas zur Ukraine gefragt, und das habe nicht gut geendet. Und während man sich noch beklommen fragt, was das wohl bedeuten mag, nehmen alle Habtachtstellung ein, der Star naht. Erster Eindruck, als er durch die Tür kommt: Richtig Bock auf den Termin hat er nicht.