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FCB-Trainer Sforza
Ein erster Vorgeschmack

Medienfonferenz FC Basel zur Verpflichtung von Trainer Ciriaco Sforza

Bei seinem ersten offiziellen Auftritt als Trainer des FC Basel hat Ciriaco Sforza erfahren, was in den nächsten Monaten auf ihn zukommen könnte. Während der Trainer betonte, dass er sich auf seine neue Aufgabe beim FCB freue, richteten sich die meisten Fragen an den Präsidenten des Clubs, an Bernhard Burgener.

Das zeigt: Rund um den Club gibt es derzeit so viele drängende Fragen, dass nicht mal der Name des neuen Trainers dafür sorgen kann, dass der Fokus für einen kurzen Moment auf den Sport gerichtet wird. Und es gibt ja auch gute Gründe dafür. Immerhin haben im Zuge der Trainerfindung sowohl Sportdirektor Ruedi Zbinden als auch U21-Trainer Alex Frei in den letzten Tagen ihren Rücktritt gegeben.

Gespräche mit den Kandidaten am Sonntag und Montag

Burgener erklärte im Rahmen der Sforza-Präsentation, dass es sich seiner Meinung nach trotzdem um eine «professionelle» Trainersuche gehandelt habe. Er habe gemeinsam mit vier weiteren Personen die verschiedenen Kandidaten für die Nachfolge von Marcel Koller evaluiert, am Sonntag sowie am Montag seien dann Gespräche geführt worden. «Wir haben die Kandidaten angeschaut und uns für denjenigen entschieden, der sich am besten präsentiert hat», sagte Burgener.

Sforza musste die meiste Zeit mit anhören, wie Burgener zu den verschiedenen Problemen des Vereins Stellung nahm. Und angesprochen auf seine Arbeit in Basel sagte Sforza unter anderem: «Wir brauchen keinen Krieg und keine schlechte Stimmung». Über die konkreten Pläne mit dem Team wollte Sforza noch nicht sprechen, es gehe für den FCB jetzt erstmal um den Cupfinal am Sonntag.

Doch alleine diese ersten knapp 50 Minuten als Trainer der Basler dürften Ciriaco Sforza einen kleinen Vorgeschmack gegeben haben, dass es beim FCB derzeit um sehr viel mehr geht als nur um die sportlichen Resultate der 1. Mannschaft. Und trotzdem ist der Druck auf den neuen Trainer bereits gross: Präsident Burgener gab den Meistertitel als Ziel aus.

Das war es mit einer Pressekonferenz, die den aktuellen Zustand des FC Basel ziemlich gut auf den Punkt bringt. Es ging vergleichsweise kurz um Ciriaco Sforza, den neuen Trainer, der zu seinen Plänen und Zielen mit dem FCB noch nicht allzu viel sagen wollte.

Dominiert wurde die Fragerunde aber von den zahlreichen weiteren Themen rund um den FCB. Einige davon konnte Bernhard Burgener beantworten. Wie so oft hat der Auftritt des Präsidenten aber zahlreiche Nachfragen provoziert, die den Verein in den kommenden Wochen sicher noch begleiten werden.

Burgeners Schlusswort

Nach knapp 50 Minuten hat Präsident Bernhard Burgener das letzte Wort bei dieser Medienkonferenz: «Ich möchte euch für die Fragen danken. Ich hoffe, wir konnten sie zur Zufriedenheit beantworten. Aber ich möchte an dieser Stelle nochmals Marcel Koller für seine Arbeit loben. Wir freuen uns jetzt auf den Cupfinal am Sonntag und wünschen dem Trainer und unserer Mannschaft viel Erfolg für das Spiel in Bern.»

Die Gefühlslage

Ciriaco Sforza wird gefragt, wie sich das für ihn anfühle, dass es bei seiner Vorstellung um viele andere Themen rund um den FCB gehe. Er sagt dazu nur: «Ich freue mich auf meine Zukunft. Was ich mitbekomme: Wir sind alle Menschen und können alle Fehler machen. Ich wünsche mir, dass wir künftig zusammen die Ziele erreichen. Fans, Mannschaft, auch die Journalisten. Auch wenn man mal nicht Meister wird, darf man zufrieden sein und positiv bleiben».

Die ständige Unruhe

Es geht inzwischen schon länger nicht mehr um Trainer Sforza und die sportlichen Aussichten der Basel. Burgener wiederholt stattdessen, dass der FCB in seinen Augen erfolgreich sei. «Wir geben unser Bestes.»

Die Ära Burgener

Die Frage an Bernhard Burgener ist einfach: Was läuft falsch. «Diese Kritik verstummt, wenn wir wieder Meister werden», sagt der Präsident. Und er unterstreicht nochmals, dass der Club seiner Meinung eigentlich alle im Griff habe. Das ist angesichts der aktuellen Unruhen innerhalb des Vereins doch eher eine bemerkenswerte Aussage.

Zu den Rücktrittsforderungen der Muttenzerkurve sagt Burgener, dass er als Kapitän weiter an Bord bleiben müsse, um das Schiff FCB zu steuern.

Die Finanzen

Natürlich sind auch die Finanzen des FCB ein Thema, immerhin hat der Verein im letzten Geschäftsjahr einen Verlust von rund 20 Millionen Franken ausweisen müssen. Aktuell ist der Stand, dass die Basler bis im Februar und März flüssige Mittel haben. Das hat auch mit dem Transfer von Jonas Omlin und dem Transfer von Albian Ajeti zu tun, bei dem der FCB nochmal Zahlungen in Höhe von insgesamt fünf Millionen erwarten.

«Entscheidend ist für uns jetzt, dass wir wieder vor Zuschauern spielen können. Aber wir sind nicht der einzige Club, der vor diesem Problem steht», sagt Burgener.

Warum muss Koller gehen

Bernhard Burgener spricht über die Zeit mit Marcel Koller, die nach dieser Saison ein Ende findet. Was waren die Gründe dafür?

«Ich kann nur positives über Marcel Koller sagen. Er hat hervorragende Arbeit gemacht. Hier jagt ein Gerücht das nächste, aber er ist immer ruhig geblieben. Koller hat europäische Geschichte geschrieben, den Cup gewonnen. Wir hatten die Abmachung, dass sich der Vertrag mit ihm verlängert, wenn er Meister wird. Und wenn er europäisch in den Final gekommen wäre, hätten wir das sicher auch versucht. Aber wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht besser ist, die Zusammenarbeit nun zu beenden.»

Die Stimmung in der Stadt

Bernhard Burgener sagt erneut, dass er keinen Tiefpunkt beim FCB erkennen könne. Ein dritter Platz ein Viertelfinal in der Europa League und ein Cupfinal sei für ihn sicher kein Tiefpunkt. «Wenn man nicht vorne mitspielt, dann gibt es schnell solche Berichte. Dann müssen wir uns das Ziel setzen, Meister zu werden. Das bringt alles zum Verstummen».

Von der finanziellen Situation oder den Forderungen der Muttenzerkurve spricht der Präsident in diesem Zusammenhang allerdings nicht.

Wer hat entschieden?

Bernhard Burgener hat zuvor gesagt, er habe sich bei der Wahl des Trainers vier anderen Meinungen angeschlossen. Wer genau sind diese Personen? «Dabei handelt es sich um einen Externen und drei Interne. Aber ich werde das nicht in der Öffentlichkeit diskutieren.»

Was gibt es für Ziele?

Sforza sagt: «Mein Ziel ist es, die jungen Spieler zu entwickeln. Meine Einstellung ist klar: Wir müssen eine Winner-Mentalität haben. Wir müssen den Jungen eine Chance geben. Ich durfte mit 16 Profi werden. Das will ich weitergeben. Wenn man Ziele hat, dann muss man als Team auftreten und kann alles erreichen.»

Zurück in der Super League

Was hat sich verändert im Vergleich zu dem Trainer, der Sforza vor fünf Jahren war, als er kurz beim FC Thun engagiert war? «Ich habe meine Analyse gemacht. Was will ich? Was nicht? Was muss ich verbessern? Das konnte ich in Wil umsetzen, mit vielen Jungen und frechem Fussball nach vorne. Ich habe mich als Trainer enorm entwickelt».

Wann gab es die ersten Gespräche

Eine kleine Nachfrage, wann genau die Gespräche zwischen Sforza und dem FC Basel stattgefunden haben. «Das ist doch nicht wichtig. Ich muss das nicht beantworten», sagt Sforza. Und Präsident Burgener schiebt nach, dass die Gespräche mit den verschiedenen Kandidaten am Sonntag und Montag stattgefunden hätten. Und er bestätigt indirekt auch einige Berichte, die Burgener und Sforza zusammen im Club de Bâle gesehen hatten.

Sforzas Bezug zu Basel

Sforza erklärt, dass er die Fasnacht mit Basel assoziiere. Er habe zudem auch schon im St.-Jakob-Park gespielt und tolle Erlebnisse gehabt.

Sforza und Koller

Hat Sforza sich eigentlich bei seinem Vorgänger Marcel Koller oder deren Berater Dino Lamberti über die Zustände in Basel informiert? «Ich habe mir selber ein Bild gemacht. Ich muss es selbst erleben und habe zuletzt viele positive Schlagzeilen gesehen. Ich habe mit Marcel bis heute noch kein einziges Telefonat geführt. Er muss sich jetzt auf andere Dinge konzentrieren. Aber ich sehe hier nichts negatives», sagt der 50-Jährige

Der schwierigste Job im Schweizer Fussball

Warum hat Sforza sich zu diesem Schritt entschieden, den schwierigsten Trainerjob des Landes anzutreten? «Der FC Basel war in den letzten Jahren der beste Verein der Schweiz. Ich habe bei Bayern und Inter gespielt, hier gibt es auch eine tolle Infrastruktur. Aber der Fokus muss für die Mannschaft jetzt beim Cupfinal liegen. Und danach freue ich mich, mit dem Team zu arbeiten», sagt der Trainer.

Noch keine Angebot

Präsident Burgener bestätigt, dass der FC Basel bislang keine weiteren Angebot für Spieler vorliegen habe. Aber er kann natürlich nicht ausschliessen, dass es —wie bei Jonas Omlin oder Noah Okafor — noch zu weiteren Abgängen kommt. «Wir sind zudem immer bereit, auf den Abgang von Schlüsselspielern zu reagieren und diese Spieler gleichwertig ersetzen. Aber aktuell planen wir mit den Spielern, die wir haben.»

Kommen neue Spieler?

Wieder eine Frage an den Trainer, hat man ihm zugesichert, wie das Team aussieht? «Den Punkt können Sie mit dem Präsident ansprechen. Aber ich als Trainer bin überzeugt, dass die Mannschaft viel Qualität hat. Die Mannschaft stand im Viertelfinal der Europa League und im Cupfinal. Das ist Qualität vorhanden.»

Der neue Sportchef?

Wann wird der neue Sportchef bekannt gegeben, Herr Burgener? «Das ist für heute nicht traktandiert. Wichtig ist, dass wir zum Trainingsstart mit dem neuen Trainer bereit sind.»

Wie Sforza zum FCB kam

Da sind sie, die ersten Fragen für den Trainer. Wie ist es zu dem Entscheid gekommen. «Der Kontakt ist über den FCB zustande gekommen. Ich habe meine Ideen vorgestellt und dann hat sich der Verein entschieden: Das ist der richtige Trainer. Jetzt bin ich hier und jetzt greifen wir an. Der FCB hat eine Philosophie, die zu mir passt.»

Rücktritt von Alex Frei

Auch die zweite Frage geht nicht an Sforza, sondern an Burgener. Es geht um das Kündigungsschreiben von Alex Frei, das der Blick veröffentlicht hat. «Herr Frei hat eine Entscheidung gefällt, er hat gekündigt. Damit ist das Thema für mich und den FC Basel erledigt.»

Medienchef Simon Walter wirft ein, dass es an dieser Stelle nicht um Alex Frei gehe.