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«Wir brauchen Jesus nicht, wir haben Donald»

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Fünf Tage nach den verheerenden Tornados im Bundesstaat Alabama hat US-Präsident Donald Trump das Katastrophengebiet besucht. Beim Besuch eines Zentrums für Katastrophenhilfe in einer Kirche in der Gemeinde Opelika sagte er den Betroffenen Hilfe zu.

«Wir werden uns kümmern», versicherte Trump. Anschliessend würdigten der Präsident und First Lady Melania Trump die 23 Toten der Tornados, wie mitreisende Journalisten berichteten. Sie verharrten vor Holzkreuzen, die vor der Kirche symbolisch für jedes der Opfer errichtet worden und mit roten Herzen geschmückt waren.

«Es gibt nichts, was den Präsidenten beschämt»

Eine weitere Station von Trumps Besuch war die Baptistenkirche in Smiths Station – für die Verteilung von Hilfsgütern an Betroffene eine zentrale Stelle. Trump schüttelte Hände von Einwohnern und Ersthelfern, machte Fotos und bot sein Autogramm an. Trump signierte mehrere Gegenstände: Hüte, 100-Dollar-Scheine und sogar Bibeln.

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Trumps Umgang mit Opfern kommt nicht immer gut an: Als er die vom Hurrikan Maria schwer verwüstete Karibikinsel Puerto Rico besuchte, schnappte er sich Haushaltspapier von einem Tisch mit Hilfsgütern und warf die Rollen wie Basketbälle in die Menge. (Archiv)
Beim Besuch einer Kirche spricht er zu Betroffenen und Helfern.
Zudem bietet Trump sein Autogramm an.

Für den Historiker, Geistlichen und emeritierten Professor an der Auburn University, Wayne Flynt, grenzt das allerdings an Blashpemie und es sei ein Vergehen an einem Heiligtum. Laut dem Nachrichtenportal «al.com» sagte Flynt: «Ich würde niemals die Bibel einer anderen Person unterschreiben. Das ist ein Sakrileg; es ist ein heiliges Buch.» Allerdings habe es ihn auch nicht überrascht, dass Trump Bibeln signierte: «Es gibt nichts, was den Präsidenten beschämt», so Flynt.

Er sei auch nicht überrascht, dass die Stimmbürger von Alabama, die Alabamians, die mit überwältigender Mehrheit für Trump gestimmt hatten, applaudierten, als Trump die Bibeln unterschrieb: Trump sei für viele eine messianische Figur, die sich sagen: «Wir brauchen Jesus nicht, wir haben Donald», sagte Flynt.

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Etwas drastischer drückte das ehemalige TV-Starlett, Susie Meister, aus: Dass Trump seine Unterschrift auf Bibeln setze, sei wie, wenn Jesus auf einer Pornomesse auf Brüsten unterschreiben würde.

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Trumps Umgang mit Opfern ist nicht immer der feinfühligste: So hat er im September 2018 bei einem Besuch der US-Südostküste Sturm-Opfern zu einer angeschwemmten Jacht gratuliert. Im Februar desselben Jahres sprach er mit Überlebenden des Massakers von Parkland und lobte die «grossartigen Leute» der Waffenlobby NRA (National Rifle Association).

Einen weiteren Fauxpas leistete sich Trump im Oktober 2018, als er die vom Hurrikan Maria schwer verwüstete Karibikinsel Puerto Rico besuchte. Beim Besuch einer Kirche schnappte er sich Haushaltspapier von einem Tisch mit Hilfsgütern und warf die Rollen wie Basketbälle in die Menge.

Und nun nach Florida

Die Wirbelstürme am vergangenen Sonntag hatten nach Angaben des nationalen Wetterdienstes Windgeschwindigkeiten von bis zu 273 Kilometern pro Stunde erreicht. Trump sagte zu den Schäden, die er im Katastrophengebiet sah, deren Ausmass sei «schwer zu glauben». Er dankte den Helfern für ihre Dienste.

Trump war am Freitag nach Georgia geflogen, wo die Tornados ebenfalls gewütet hatten. Er war dann in den benachbarten Bundesstaat Alabama gereist. Am Nachmittag wollte der Präsident mit seiner Familie weiter zu seinem Feriendomizil Mar-a-Lago in Florida fliegen.

mit Material der sda/nag